Fanprojekt Yalla - Bild in Jerusalem
  • Standort: Frankfurt und Jerusalem
  • Schwerpunkte: Interkulturelle Begegnungen, Vergemeinschaftung, Kunst-Partizipation

Fußball verbindet und bringt Menschen zusammen. Dass dieser Satz mehr als eine Floskel ist, demonstrierte das Projekt „Yalla“, das vom Fanprojekt Eintracht Frankfurt organisiert und in einer Stadt durchgeführt wurde, die bis heute mehr geteilt als verbunden ist: Jerusalem. Ziel war es, ein Wandgemälde in Jerusalem zu schaffen, das symbolhaft für Toleranz, Antidiskriminierung und Gewaltprävention steht. Als Partner konnte das Fanprojekt die Bezalel Academy of Arts and Design Jerusalem, den Gemeinderat von Beit Safafa, den Al Arabi Beit Safafa Football Club, das Culture Department Jerusalem und den Verein Hapoel Katamon gewinnen.

Zur Vorbereitung bildeten die Verantwortlichen im Frühjahr 2016 in Deutschland ein Gremium aus Eintracht-Fans, Fanprojektmitarbeitenden und Kunstschaffenden der Hochschule für Gestaltung Offenbach, das sich mit den Inhalten und der Umsetzung des Projektes auseinandersetzte. Geplant wurde vor diesem Hintergrund, ein Graffiti zu erschaffen, das dem berühmten Hauswand-Gemälde von Anthony Yeboah in Frankfurt nachempfunden werden sollte.

Von der Hauswand zur Brücke

Entstehen sollte das Graffiti zunächst in Isawiya, einem östlichen Stadtteil Jerusalems, um dort eine Wand nahe eines stark frequentierten Fußballplatzes zu zieren. Das Projekt musste jedoch an einen anderen Ort verlegt werden, weil die Stadtverwaltung Bedenken hatte, dass die Teilnahme jüdischer Beteiligter im muslimisch geprägten Stadtteil zu Konflikten führen könnte. Die Wahl fiel auf eine Brückenwand zwischen den jüdischen Stadtteilen Katamon und Talpiot sowie der arabischen Community Beit Safafa. Entstanden sind schließlich sogar zwei Kunstwerke.

Die Brückenwand ziert nun eine Fußballtribüne mit einer bunt gemischten Gruppe von Fans, und auch eine Außenwand des Stadions in Beit Safafa ist kreativ gestaltet. Pünktlich zum Start am 9. Oktober 2016 wurden die Drehgenehmigungen für die geplante Filmdokumentation erteilt. Neben dem Film produzierten die Verantwortlichen eine Fotodokumentation, die auch online verfügbar ist.

Die größte Errungenschaft für die Initiierenden war jedoch der zwischenmenschliche Austausch und das Gefühl der Verbundenheit unter den vielen einheimischen Helfenden, da sowohl jüdische als auch arabische Kinder und Erwachsene an der Umsetzung direkt beteiligt waren.

Im November 2016 kamen zwei Mitglieder des Fußballclubs Hapoel Katamon nach Frankfurt und hielten auf der Präsentationsveranstaltung des Projektfilms einen Vortrag über die Geschichte ihres Heimatclubs. Die Resonanz auf das Projekt war durchweg positiv. So zeigte sich beispielsweise das Goethe-Institut an der Umsetzung eines ähnlichen Projektes interessiert.

Weitere Informationen finden Sie in der Broschüre des Fanprojekts “Yalla – Jerusalem Wall Painting”.

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