Mit der Railcam die Dynamik des Spielgeschehens erleben

18.11.2020 – Am 5. und 7. Spieltag der Saison 2020/21 hat die DFL-Tochterfirma Sportcast bei den Spielen von Borussia Dortmund gegen den FC Schalke 04 und gegen den FC Bayern München eine neue Kameraperspektive getestet und live ins Basissignal integriert. Die Railcam war zuvor erstmals als Showcase auf der SportsInnovation 2018 in Düsseldorf zu sehen. Der jetzt erfolgte Live-Test ermöglichte den Zuschauern vor den Bildschirmen eine bislang unbekannte Perspektive.

Die Railcam verfolgt das Spielgeschehen auf Schienen, die parallel zur Seitenlinie verlaufen, und kann dabei auf bis zu fünf Meter pro Sekunde beschleunigen (Foto: Michael Hangst / Getty Images)

Livebilder in UHD-Qualität

In Kooperation mit dem Übertragungswagen-Dienstleister TVN und Blackcam, einem Anbieter für ferngesteuerte Kamerasysteme, wurde entlang der Seitenlinie zwischen Spielfeld und Werbebande ein Schienensystem von 30 Metern Länge aufgebaut. Die Schienenbahn führte von der Coaching-Zone bis zur Eckfahne. Der insgesamt circa 80 Zentimeter hohe Aufbau bestand aus dem Kamerasystem B40 Dolly von Blackcam, ausgerüstet mit einem ARRI SRH-3 Remotehead und einer SONY HDC-P 50 UHD-Kamera. Die Railcam ersetzte während der beiden Livetests die Steadicam, eine bewegliche Kamera auf Höhe des 16-Meter-Raums. Ihre kurz oberhalb der Grasnarbe aufgenommenen Livebilder in UHD-Qualität wurden über Funkstrecke in die Basissignalproduktion integriert.

Die Railcam ermöglicht untersichtige Aufnahmen, gegenläufige Kamerafahrten sowie dynamische Bilder durch das parallele Mitfahren mit den Spielern.

Tim Achberger, Head of Innovation & Technology Management, Sportcast GmbH

Die Railcam: auch bei Sprints immer auf Ballhöhe

Die Railcam wird stets auf Ballhöhe mitgeführt. Die Kamerafahrt ist mit einer Geschwindigkeit von bis zu fünf Metern pro Sekunde rasant, dabei aber fließend. Die zusätzliche Perspektive macht die Dynamik von schnellen Spielzügen, wie zum Beispiel Flankenläufen, in den Übertragungen auf neue Art und Weise erlebbar. Selbst vom Schienensystem weiter entfernte Spielszenen auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes werden, bei gleichzeitiger Abbildung des Spielerverhaltens im Vordergrund – zum Beispiel das Gerangel im Fünfmeterraum bei der Eckballausführung – durchgehend in hoher Qualität aufgenommen und lassen die Zuschauer das Spielgeschehen „vielschichtig“ miterleben.

Bedient wird die Railcam durch zwei Operatoren, die unmittelbar hinter der Bande neben den Schienen positioniert sind, um das Spielgeschehen fokussiert mitverfolgen zu können. Ein Operator lenkt die Bewegungen der Kamera (Schwenken und Neigen, Aus- und Einzoomen), ein zweiter Operator steuert die Fahrt des Dollys auf der Schiene. Dabei immer fest im Fokus: das Spielgeschehen.

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