Fachtag „Antidiskriminierung und Vielfalt“

Foto: DFL/Getty Images/Sebastian Widmann

25.10.2022 – Wie vielfältig sind die Besucherinnen und Besucher von Fußballstadien in Deutschland? Welche Barrieren existieren in Bezug auf Stadionbesuche? Und wie können diese abgebaut werden? Solche und weitere Fragen standen im Zentrum der im Oktober fortgesetzten Fachtagsreihe „Antidiskriminierung und Vielfalt“ von DFL und DFB. Deren Ziel ist es, aktuelle Themen aus den Bereichen Vielfalt und Inklusion aufzugreifen, für diese zu sensibilisieren und Diversität im Fußball sowie den Fanszenen zu fördern. Der thematische Schwerpunkt des jüngsten Treffens: sexuelle und geschlechtliche Vielfalt.

Mehr als 80 Teilnehmende aus unterschiedlichen Arbeitsbereichen der Clubs der Bundesliga, 2. Bundesliga, 3. Liga, der FLYERALARM Frauen-Bundesliga, der Regionalligen und Landesverbänden diskutierten über bestehende Ansätze und Initiativen. Fachkundige Referierende, unter anderem aus der LGBTQIA-Community, gaben den Teilnehmenden wichtige Impulse und Einblicke zum Schwerpunkt des Tages.

Gen Z mit ausgeprägtem Vielfalts-Bewusstsein

Diversity-Berater und Menschenrechtsaktivist Max Appenroth eröffnete den Workshop mit einem Überblick zum Thema sexuelle und geschlechtliche Vielfalt. Er betonte, dass jüngere Generationen ein ausgeprägtes Bewusstsein für Diversität aufweisen: „Keine Generation ist queerer als die Gen Z. Deren Verständnis für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt sollte in allen Bereichen des Sports bedacht werden.“

Daran anknüpfend stellte Almut Sülzle von der Kompetenzgruppe Fankulturen und sportbezogene Soziale Arbeit (KoFaS) Forschungsergebnisse des Projektes „Vielfalt im Stadion“ vor. Dessen Ziel ist es, Stadien queerfreundlicher zu gestalten.

Awareness-Konzepte schon vielerorts implementiert

Antje Hagel vom „Netzwerk gegen Sexismus und sexualisierte Gewalt“ informierte über Anlaufstellen für Betroffene und sprach darüber, was es bedeutet, in der Gesellschaft ein Bewusstsein für Diskriminierung zu schaffen: „Durch Awareness soll ein Weg gefunden werden, um Diskriminierungen und grenzüberschreitendes Verhalten zu benennen und diesem Verhalten aktiv entgegenzutreten.“

An vielen Bundesliga-Standorten gibt es bereits Awareness-Konzepte, die an Spieltagen zum Einsatz kommen. Ein Beispiel hierfür ist das durch den PFiFF-Förderpool unterstützte „Handlungskonzept gegen sexualisierte Gewalt im Zuschauer*innensport Fußball“.  PFiFF ist der „Pool zur Förderung innovativer Fußball- und Fankultur“, über den die DFL seit dem Jahr 2014 vielfältige Projekte unterstützt, bei denen oftmals neue Wege im Zeichen einer positiven und friedlichen Fankultur beschritten werden.

Auf der Tagesordnung der Veranstaltung stand darüber hinaus eine Diskussion zwischen den genannten Teilnehmenden und weiteren Gästen vor Ort.

Die Fachtags-Reihe soll Anfang des kommenden Jahres mit einem weiteren Onlineformat fortgesetzt werden. Der Fokus wird dann auf der Bekämpfung von Rassismus liegen.