Die Diskussionen um Sicherheit in den Fußballstadien vom Dezember 2012 führten seinerzeit unter aktiver Beteiligung der DFL Deutsche Fußball Liga zu intensiven und sachorientierten Diskussionen um Fanarbeit und -kultur. Zu den daraus getroffenen Entscheidungen gehörte unter anderem, dass die DFL und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mittlerweile weit über zehn Millionen Euro in die Fanarbeit investieren. Zudem wurden Maßnahmen getroffen mit dem Ziel, den Dialog zwischen allen beteiligten Gruppen zu fördern – also Fans, Clubs, Verbände und Polizei. Mit ihrem “zwölf Minuten und zwölf Sekunden” langen Schweigen hatten Fußballfans zuvor deutlich gemacht, dass sie sich Veränderungen bei Sicherheitskonzepten und mehr Dialog mit Clubs und staatlichen Stellen wie der Polizei wünschten.

Ein Jahr nach dem 12.12.2012 kam von DFL-Seite ein zusätzlicher Mosaikstein für die Fanarbeit hinzu. Der “Pool zur Förderung innovativer Fußball- und Fankultur” (PFiFF) schließt auch Gruppen und Projekte mit ein, die sich im Umfeld des Fußballs zuvor vielleicht nicht angesprochen fühlten. Seit Anfang 2014 wird von der DFL dafür jährlich rund eine halbe Million Euro eingesetzt.

Impuls für neue Wege in der Fanarbeit

Mit “PFiFF” will die DFL somit vor allem Projekte fördern, die zu Prävention und Sicherheit rund um den Fußball beitragen, zum Beispiel Dialogforen zwischen Fans, Polizei und Clubs. Eine positive Fankultur und die Selbstregulierung der Fanszenen sollen unterstützt werden. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Verhältnis Fans und Polizei.

Wissenschaftlich begleitet wird “PFiFF” von Beginn an durch den Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Potsdam sowie von “EXIT” – hier werden Personen, die aus der rechtsextremen Szene ausgestiegen sind, unterstützt.

Mit maximal 50.000 Euro werden einzelne “PFiFF”-Projekte pro Saison gefördert. Auch Mikroförderungen bis 3.000 Euro sind seit der Saison 2017/18 möglich. Projektleitende können sich bei der DFL-Direktion Fußball-Angelegenheiten & Fans bewerben und sich dort auch Tipps oder Expertisen einholen.

Zielgruppen sind vor allem Fanprojekte, unabhängige Fanorganisationen, Vereine und andere Projekte mit einem thematischen Bezug. Seit Beginn erhofft sich die DFL darüber hinaus pädagogische Impulse durch Mitmach- und Nachahmerprojekte in Vereinen, Schulen und Ausbildungsstätten. Ein wichtiger Aspekt von PFiFF ist auch der Netzwerkgedanke. Voraussetzung für eine Förderung ist der Zusammenschluss mit verschiedenen regionalen Partnern sowie die Unterstützung des Projekts durch einen Club der Bundesliga oder 2. Bundesliga. Mindestens 20 Prozent der Gesamtfinanzierung müssen durch Eigenmittel erbracht werden.

PFiFF war zunächst bis zum Ende der Saison 2016/17 befristet, wird aber aufgrund der großen Resonanz und der vielen erfolgreichen Projekte fortgesetzt. Seit der Saison 21/22 können Anträge auf digitalem Wege über ein eigens eingerichtetes Förderportal gestellt werden.