Im April geht die Ausschreibung der Medienrechte im deutschsprachigen Raum für die Spielzeiten 2025/26 bis 2028/29 in die entscheidende Phase. Diese Seite bündelt Fragen und Antworten sowie Hintergrundinformationen rund um den komplexen Prozess.


Die Rechtepakete

Medienrechte am deutschen Profifußball sind das Recht eines Medienunternehmens, Bilder der Spiele der Bundesliga und der 2. Bundesliga zu zeigen. Bei der Auktion sind diese Rechte in verschiedene Pakete aufgeteilt, wie zum Beispiel die Samstagskonferenz der Bundesliga, das Topspiel der 2. Bundesliga am Samstagabend und Highlight-Clips im Anschluss an die Partien. Nachfolgend sind fünf Pakete exemplarisch dargestellt. Alle weiteren Pakete sind in der Präsentation am Ende dieser Website dargestellt.


Der Ablauf der Ausschreibung

Die Vergabe der Rechtepakete folgt einem klaren Prozess. Dieser gewährleistet, dass die Ausschreibung offen, transparent und diskriminierungsfrei verläuft. Das Video skizziert diesen Ablauf.


Fragen und Antworten zur Ausschreibung

  • Was sind die Bundesliga-Medienrechte und warum gibt es eine Medienrechte-Ausschreibung?

    Medienrechte am deutschen Profifußball sind das Recht eines Senders oder Medienunternehmens, Live-Bilder oder Highlights der Spiele der Bundesliga und der 2. Bundesliga zu zeigen und kommerziell zu nutzen. Alle vier Jahre schreibt die DFL Deutsche Fußball Liga diese Rechte zentral für den deutschsprachigen Raum aus.

  • Welche Medienrechte werden ausgeschrieben?

    Die Ausschreibung umfasst alle Begegnungen für die Spielzeiten 2025/26 bis 2028/29 der Bundesliga und 2. Bundesliga sowie die Relegationsspiele und den Supercup zwischen dem Deutschen Meister und dem DFB-Pokalsieger. Vergeben werden die Rechte für Deutschland sowie Österreich, die Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol (jeweils deutschsprachiger Raum).

  • Wann ist mit den Ergebnissen der Medienrechte-Ausschreibung 2024 zu rechnen?

    Die Auktion wird vermutlich ab Mitte April starten, die Vergabeentscheidungen erfolgen anschließend.

  • Wer kann an der Ausschreibung teilnehmen?

    Alle interessierten Unternehmen konnten sich für die Teilnahme an der Ausschreibung bei der DFL registrieren.

  • Was hat es mit der No-Single-Buyer-Rule auf sich?

    Das Bundeskartellamt hatte in den beiden vergangenen Rechteperioden vorgeschrieben, dass kein Sender oder Medienunternehmen alle Live-Spiele erwerben darf (Alleinerwerbsverbot, engl.: No-Single-Buyer-Rule). Dadurch mussten Fans mehrere Abonnements abschließen, wenn sie alle Spiele einzeln und in der Konferenz sicher abdecken wollten. Nun hat das Bundeskartellamt dem DFL-Vorschlag zugestimmt, dass diese Ausschreibung ohne ein sogenanntes Alleinerwerbsverbot stattfinden kann. Es ist also grundsätzlich möglich, dass erstmals seit dem Rechtezyklus 2013–2017 wieder ein Partner exklusiv alle Live-Pakete erwerben dürfte. Ob es tatsächlich dazu kommt, dass ein Partner alle Live-Spiele exklusiv erwirbt, hängt aber auch vom Verlauf der Ausschreibung und den Geboten der Medienunternehmen ab. In jedem Fall begrüßt die DFL den Wegfall der No-Single-Buyer-Rule ausdrücklich – weil der Wegfall sich positiv auf die Interessen der Fans und den Wettbewerb auswirken kann.

  • Wer entscheidet, wer den Zuschlag für welches Paket erhält?

    Das entscheidet die DFL auf Grundlage von Kriterien, die das Bundeskartellamt mit festgelegt hat.

  • Welche Erlöse werden bis dato mit den deutschsprachigen Medienrechten erzielt?

    Für die Spielzeiten 2021/22 bis 2024/25 können die Clubs mit Einnahmen in Höhe von durchschnittlich 1,1 Milliarden Euro rechnen. Dies entspricht einem Gesamterlös in Höhe von 4,4 Milliarden Euro, der – abzüglich einer Abgabe an die DFL – an die 36 Clubs ausgeschüttet wird.

  • Welche Bedeutung haben die Medienrechte für die Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga?

    Die Medienerlöse machen bei den Clubs einen sehr großen Teil ihrer Finanzierung aus, bei Vereinen mit kleinen Stadien und vergleichsweise geringeren Sponsoreneinnahmen teilweise die Hälfte ihres gesamten Budgets. Ohne die Einnahmen aus den Medienrechten wäre es zudem vermutlich nicht möglich gewesen, dass alle 36 Clubs die Einschränkungen der Corona-Pandemie wirtschaftlich überlebt hätten.

  • Mit welchen Erlösen durch die Ausschreibung rechnet die DFL in diesem Jahr?

    Alle aktuellen Abschlüsse und Verhandlungen in den europäischen Fußball-Ligen weisen auf eines hin: Die großen Ligen müssen in ihren Heimatmärkten innovativ sein, um weiteres Wachstum zu erzielen. Das gilt auch für die DFL. Aus diesem Grund hat die Liga das Medienrechte-Angebot deutlich weiterentwickelt und sie wird künftig noch enger mit den Medienpartnern zusammenarbeiten. Die DFL geht selbstbewusst in die Ausschreibung.

  • Wie refinanzieren Medienpartner die Kosten, die sie durch den Erwerb der Medienrechte haben?

    Für die Medienpartner ist der Erwerb der Medienrechte eine Investition, die sich durch Abonnements (im Pay-TV oder bei Highlights auf Verlags-Webseiten) sowie durch die Vermarktung von Werbung idealerweise gewinnbringend nutzen lässt. Die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten erheben zudem Rundfunkgebühren, derzeit 18,36 Euro pro Haushalt, zur Finanzierung ihres Sendeauftrags. Der Anteil der Bundesligarechte entspricht einem niedrigen zweistelligen Cent-Betrag pro Monat und Beitragszahler.

  • Werden Zusammenfassungen der Samstags-Spiele nach wie vor in der Sportschau zu sehen sein?

    Es gibt für keinen Sender, keinen Streamingdienst und kein Format eine Bestandsgarantie. Das ist keine Aussage für oder gegen einen Sender, sondern liegt in der Natur einer offenen, transparenten und diskriminierungsfreien Ausschreibung, wie sie das Bundeskartellamt vorschreibt. In einer solchen Ausschreibung gibt es zudem vom Bundeskartellamt klare Auktionsregeln dafür, wann die DFL welches Angebot annehmen darf.

  • Hat die Ausschreibung Auswirkungen auf die Anstoßzeiten oder den Spielplan?

    DFL und Clubs setzen auch ab der Saison 2025/26 auf die etablierten Anstoßzeiten. Eine Anpassung erfolgt lediglich insofern, als im nächsten Bundesliga-Medienrechte-Zyklus 15 (bislang: 10) Spiele pro Saison für die am Europapokal teilnehmenden Clubs pro Saison sonntags um 19:30 Uhr ausgetragen werden. Dies erfolgt unter anderem, damit auch nach der ab Sommer 2024 greifenden Ausweitung der internationalen Club-Wettbewerbe die deutschen Teilnehmer entlastet werden können.

  • Wie werden die Medienrechte definiert?

    Die Medienrechte sind in verschiedene Pakete unterteilt, also beispielsweise die Konferenz der Bundesliga am Samstag, das Topspiel der 2. Bundesliga am Samstagabend oder Highlight-Clips im Internet. Dadurch ist gewährleistet, dass es einen Mix aus Pay-TV und frei empfangbaren Angeboten gibt, über den die 36 Clubs einerseits einen wirtschaftlich guten Abschluss erzielen können und zugleich Bundesliga und 2. Bundesliga eine möglichst große Verbreitung erfahren. Ab dem 15. April wird auf jedes Paket in einer Auktion einzeln geboten.

  • Welche Live-Rechtepakete gibt es genau?

    Für die Live-Berichterstattung über die Bundesliga stehen weiter vier Pay-Pakete im Mittelpunkt. Der jeweilige Erwerber ist berechtigt, die Inhalte per Satellit, Kabel/IPTV, Web-TV und Mobile-TV auszustrahlen. Neu ist, dass eines der ausgeschriebenen Pakete die Rechte zur Übertragung aller Bundesliga-Einzelspiele am Freitag und am Samstag umfasst, die demnach beim selben Medienpartner zu sehen sein werden. Zuvor waren die Spiele am Freitag und am Sonntag in einem Paket gebündelt. Die Spiele am Sonntag sind nun in einem einzelnen Paket zu erwerben. Die Bundesliga-Pay-Pakete umfassen also: die Konferenz der Parallelspiele am Samstagnachmittag (Paket A), alle Einzelspiele am Freitag und am Samstagnachmittag (Paket B), das Topspiel am Samstagabend (Paket C) sowie die Einzelspiele am Sonntag (Paket D).

    In der 2. Bundesliga gibt es zwei Live-Pakete, die ausgeschrieben werden. Eines (Paket F) umfasst wie gehabt alle Begegnungen der 2. Bundesliga am Freitagabend (18:30 Uhr), Samstagnachmittag (13:00 Uhr) und Sonntag (13:30 Uhr), das andere enthält das Spiel am Samstagabend um 20:30 Uhr (Paket G) und kann weiter für den Pay- und/oder Free-Bereich erworben werden.

  • Wie ist es mit den Highlight-Rechtepaketen?

    Bei den Highlight-Rechten gibt es neben den Pay-Rechten (Highlight-Clips nach Abpfiff aller Spiele) wie bisher etablierte Rechtepakete für das Free-TV. Zudem gibt es neue Highlight-Rechtepakete zur Verwertung zum Wochenstart bereits ab Montag, darunter ein neues Paket mit Fokus auf digitale Plattformen, das die Ausstrahlung von 90-sekündigen Kurzclips umfasst. Das Rechtepaket zur ersten Free-TV-Berichterstattung am Samstagabend wird in zwei Varianten ausgeschrieben: Zum einen für ein Sendefenster von 18:00 bis 20:15 Uhr, zum anderen für ein Sendefenster von 19:15 bis 20:15 Uhr. Die inhaltlichen Sendekonzepte sowie der wirtschaftliche Rahmen der Gebote werden darüber entscheiden, welches Szenario umgesetzt wird.

    Insgesamt ist in der Ausschreibung die Vergabe von sieben Live- und acht Highlight-Paketen zur Nutzung von audiovisuellen Rechten an 617 Spielen je Saison vorgesehen. Im Audio-Bereich gibt es drei Pakete – jeweils eins für die Verwertung über Web/Mobile und über UKW sowie eins für sogenannte Audio-In-Match-Clips. Das „Digital out of Home“-Paket berechtigt zur Vorführung audiovisueller Inhalte über digitale Werbe- und Informationssysteme.

  • Wie viele Partien werden im Free-TV übertragen?

    Mindestens neun Begegnungen pro Spielzeit werden ab 2025/26 im Free-TV übertragen: das Bundesliga-Saisoneröffnungsspiel, das letzte Bundesliga-Freitagsspiel vor der Winterpause, das erste Bundesliga-Freitagsspiel nach der Winterpause, das Saisoneröffnungsspiel der 2. Bundesliga, der Supercup sowie die vier Relegationsspiele – all diese Partien sind in Paket E zusammengefasst. Zudem werden für die Erwerber von Pay-Live-Rechten die Möglichkeiten erweitert, eine bestimmte Anzahl an Spielen auch frei empfangbar auszustrahlen – entweder auf eigenen Kanälen/Plattformen oder durch Kooperationen mit anderen, frei empfangbaren Sendern/Streamingdiensten.

  • Mit welchen Neuheiten ist bei der Produktion zu rechnen?

    Fans vor den Bildschirmen können sich unter anderem auf noch mehr Perspektiven freuen. Bei Topspielen werden künftig regelmäßig 28 Kameras eingesetzt. Die Medienpartner können zudem weitere Innovationen umsetzen. Neu ist, dass die Partner dafür über ein Innovationsbudget verfügen können. Möglich sind dadurch beispielsweise noch mehr Übertragungen mittels der hochauflösenden UHD-HDR-Technologie. Vorgesehen ist darüber hinaus, dass die DFL gemeinsam mit den Medienpartnern regelmäßig Sonderproduktionen durchführt – wie Übertragungen speziell für Kinder und Jugendliche. Auch zusätzliche Live-Produktionen im Smartphone-optimierten 9:16-Format sind angedacht, ebenso wie eine Ausweitung des Angebots an Spieldaten, mit denen die Medienpartner die Live-Übertragungen anreichern und den Fans zusätzliche inhaltliche Angebote machen können. Das Ziel ist, ein Bundesliga-Erlebnis für alle Generationen zu schaffen.

  • Welchen Beitrag leisten die Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga zu dem, was Zuschauerinnen und Zuschauer zu sehen bekommen?

    Die Zusammenarbeit zwischen Partnern, Liga und Clubs wird auf ein noch höheres Level gehoben. Bereits im Dezember 2023 hat die DFL-Mitgliederversammlung ohne Gegenstimme entschieden, dass in der Rechteperiode ab 2025 eine noch umfassendere Unterstützung von Medienpartnern durch die Clubs möglich wird. Die Berichterstattung über die Bundesliga und 2. Bundesliga bei den Medienpartnern wird sowohl unter der Woche als auch am Spieltag verstärkt. Möglich wird dies unter anderem durch mehr Interviewmöglichkeiten, die Bereitstellung von Club-Inhalten sowie mögliche neue serielle Formate, die unterstützt oder gemeinsam umgesetzt werden. Darüber hinaus kann es neue Kooperationsmöglichkeiten für Partner, Liga und Clubs bei der Veröffentlichung von Social-Media-Clips noch während einer Partie geben, um die Live-Übertragung zu bewerben.

  • Gibt es auch eine Ausschreibung für die nicht-deutschsprachigen Medienrechte?

    Auch in anderen Gebieten der Welt werden die Medienrechte an der Bundesliga und 2. Bundesliga regelmäßig ausgeschrieben. Je nach Größe und Situation des jeweiligen Marktes sind die Erlöse jedoch sehr unterschiedlich und erreichen insgesamt ein deutlich geringeres Volumen als die deutschsprachigen Rechte.


Gebündelter Überblick im PDF

Eine detaillierte Zusammenfassung von Eckpunkten der Ausschreibung 2024 gibt es auch in folgender Präsentation:

Diese Website wird fortlaufend aktualisiert. Aktueller Stand: 12. April