Kommission Fans warnt eindringlich vor Vertrauensverlust für Fanprojekte

Foto: DFL/Getty Images/Oliver Hardt

09.11.2023 – Die Kommission Fans und Fankulturen des DFB und der DFL hat sich intensiv mit den Vorgängen rund um das Fanprojekt Karlsruhe befasst, das bundesweit für Aufsehen und Diskussionen gesorgt hat. Die Mitarbeiterinnen des dortigen Fanprojekts waren von der Staatsanwaltschaft vorgeladen worden, um in einem Ermittlungsverfahren gegen Fans auszusagen. Die Kommission Fans und Fankulturen hat in ihrer jüngsten Sitzung nun gemeinsam Position zu der Thematik bezogen.

Martin Fröhlich erklärt als Vorsitzender im Namen der Kommission: „DFB und DFL investieren aus gutem Grund seit vielen Jahren gemeinsam mit den Kommunen und den Ländern in die Arbeit der sozialpädagogischen Fanprojekte. Wir sind davon überzeugt, dass die Fanprojekte und deren Mitarbeitende positiven Einfluss auf junge Fußballfans nehmen, indem sie diese auf ihrem Weg ins Erwachsenenalter begleiten. Ein gutes und stabiles Vertrauensverhältnis zwischen Fans und Mitarbeitenden der Fanprojekte ist hierbei von elementarer Bedeutung. Die Erfahrungen zeigen: Wird dieses Verhältnis gestört, verlieren Fanprojekte das Vertrauen und ihre Arbeit nimmt gravierenden Schaden, der kaum zu reparieren ist. Dessen müssen sich alle Beteiligten bewusst sein. Vor dem Hintergrund des aktuell nicht vorhandenen Zeugnisverweigerungsrechts appellieren wir, dass eine Einbeziehung in Ermittlungsverfahren von Fanprojekt-Mitarbeitenden immer nur als letztes Mittel und nach dem Prinzip der Verhältnismäßigkeit erfolgen darf. Das Dilemma der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fanprojekts Karlsruhe steht beispielhaft für alle sozialpädagogischen Fanprojekte. Wir begrüßen es daher, wenn die Diskussion um ein Zeugnisverweigerungsrecht breit und in der Politik geführt wird.“

Die Kommission Fans und Fankulturen fungiert als gemeinsames Beratungs- und Fachgremium von DFB und DFL zu Themen, die Auswirkungen auf Fans oder fankulturelle Aspekte haben. In der Kommission kommen Personen mit unterschiedlichsten Perspektiven zusammen. Dazu gehören Vertreterinnen und Vertreter aus den bundesweiten Fanorganisationen, von Clubs aus dem Profifußball, Vertreterinnen und Vertreter der Fanarbeit in Clubs und Verbänden sowie dem Feld der sozialpädagogischen Fanprojekte Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS) und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG). Darüber hinaus sind Mitglieder der Führungsebenen von DFB und DFL vertreten.

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