DFL stellt digitales Angebot zur Prävention von Spielmanipulation in der Saison 2020/21 zur Verfügung: Schulungen der Lizenz-Mannschaften als Webinar

25.09.2020 – Die DFL Deutsche Fußball Liga stellt den Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga in diesem Jahr ein neues digitales Angebot für die Schulungsmaßnahmen zur Prävention von Spielmanipulation zur Verfügung. In der Saison 2020/21 finden die Schulungen auch im Sinne des Infektionsschutzes der Spieler, Trainer und Betreuer als Webinar statt, was den Clubs zudem zusätzliche organisatorische Flexibilität ermöglicht. Das Webinar vermittelt unter anderem wesentliche Informationen und Handlungsempfehlungen zur Bekämpfung von Spielmanipulation, klärt über die Meldepflicht und -kanäle von Verdachtsmomenten auf und weist auf die Gefahren von Spielsucht hin. Die Inhalte wurden im Vergleich zu den Schulungen der vergangenen Jahre auch auf Basis von Anregungen aus den Proficlubs überarbeitet und aktualisiert.

Gemäß der DFL-Lizenzierungsordnung sind alle 36 Vereine und Kapitalgesellschaften der Bundesliga und 2. Bundesliga seit der Saison 2018/19 verpflichtet, für die Lizenzmannschaften jährlich die Durchführung von Präventionsmaßnahmen gegen Spielmanipulation nachzuweisen. Das Webinar muss vor diesem Hintergrund anstelle der in den vergangenen Jahren durchgeführten Präsenzschulungen vom gesamten Kader bis spätestens 1. Februar 2021 durchgeführt werden. Spieler, die erst in der Wintertransferperiode in die Bundesliga oder 2. Bundesliga wechseln, können nun zusätzlich zum E-Learning-Tutorial auch das Webinar zeitversetzt nutzen. Darüber hinaus kann das Webinar durch die Clubs vielfältig für interne Schulungsmaßnahmen verwendet werden, um eine möglichst umfassende Sensibilisierung für die Thematik auf allen Ebenen im Profifußball zu vertiefen. 

Für die Spieler der U16 bis U23 in den Leistungszentren sind derartige Maßnahmen bereits seit der Saison 2014/15 verpflichtend. Bei Fragen hinsichtlich der Prävention von Spielmanipulation besteht für Spieler, Trainer und weitere Beteiligte zudem selbstverständlich unverändert die Möglichkeit zum Austausch mit der DFL.

Das Engagement und die Maßnahmen von DFB und DFL im Rahmen der Prävention von Spielmanipulation und Spielsucht wurden 2012 in dem Projekt „Gemeinsam gegen Spielmanipulation – Spiel kein falsches Spiel“ gebündelt. Ziel ist es, frühzeitig und vorbeugend über die von Spielmanipulationen und Spielsucht ausgehenden Gefahren zu informieren und aufzuklären. In enger Zusammenarbeit mit Transparency International Deutschland e.V. und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) wurden seinerzeit konkrete Maßnahmen zur frühzeitigen Erkennung und Verhinderung von Spielmanipulationen und anderer Unregelmäßigkeiten im Fußballspielbetrieb entwickelt und umgesetzt.

2018 wurde die im Rahmen des Projekts eingesetzte Website gemeinsam-gegen-spielmanipulation.de umfassend überarbeitet. Seitdem gibt es auch ein E-Learning-Tool für Spieler der Lizenzmannschaften und der Leistungszentren. Zudem können Verdachtsfälle – neben den herkömmlichen Wegen per Telefon und E-Mail – seit 2018 auch mit einer eigens zu diesem Zweck entwickelten App an den Ombudsmann gemeldet werden. Als dieser unabhängige Ansprechpartner zum Thema Spielmanipulation für Spieler, Trainer, Betreuer, Clubmitarbeiter und Schiedsrichter fungiert bereits seit 2011 der Rechtsanwalt Dr. Carsten Thiel von Herff. Er nimmt – vertraulich und auf Wunsch auch anonym – Hinweise auf mögliche Spielmanipulationen oder andere Unregelmäßigkeiten entgegen. Darüber hinaus berät er in Fragen zum Umgang mit möglichen Verdachtsmomenten und Gefährdungssituationen.

Weitere Informationen finden Sie auf gemeinsam-gegen-spielmanipulation.de