„DFL Nachhaltigkeitsforum“ – zweite Auflage mit richtungsweisenden Impulsen

Mehr als 230 Gäste versammelten sich im Futurium (Haus der Zukünfte) in Berlin.
Foto: DFL/Witters/Frank Peters

13.09.2023 – Die DFL Deutsche Fußball Liga hat heute zum zweiten „DFL Nachhaltigkeitsforum“ mehr als 230 Teilnehmende aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Sport sowie von Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga begrüßt. Nach der gelungenen Premiere im Vorjahr war auch diesmal das Futurium (Haus der Zukünfte) in Berlin Veranstaltungsort, um sich zum Thema Nachhaltigkeit im und durch Fußball auszutauschen. Die jährliche Ausrichtung des Forums gehört zu den Bausteinen, mit denen DFL und Clubs ihren Weg in eine nachhaltigere Zukunft fortsetzen und für mehr Nachhaltigkeit sensibilisieren.

Stand das erste „DFL Nachhaltigkeitsforum“ im Vorjahr unter dem Motto des Aufbruchs, so bot die Veranstaltung nun die Gelegenheit, tiefer in Kernthemen einzusteigen und den Diskurs mit Fachpersonen aus verschiedenen Bereichen fortzusetzen. Unter dem Motto „Zukunft gestalten“ lieferten zahlreiche Expertinnen und Experten entsprechende Impulse – allen voran zur Rolle des deutschen Fußballs rund um Themenfelder wie Mobilität, Kreislaufwirtschaft, wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und Diversität. Moderiert wurde die Veranstaltung von David Marcour.

Die Begrüßung und Eröffnung erfolgte gemeinsam durch die DFL-Geschäftsführer Dr. Marc Lenz und Dr. Steffen Merkel sowie Marika Bernhard, Leiterin Nachhaltigkeit der DFL. Zusammen lieferten sie eine Einordnung zum Wirken von DFL und Clubs im Bereich Nachhaltigkeit. Zentrale Botschaft dabei: Um den deutschen Fußball positiv und verantwortungsbewusst weiterzuentwickeln und zeitgleich positive Impulse für die Gesellschaft zu setzen, werden DFL und Clubs weiter gemeinsam vorangehen.

DFL neues Mitglied der UN-Initiative „Football for the Goals”

Im Rahmen der Eröffnung wurde bekanntgegeben, dass die DFL fortan Mitglied der Initiative „Football for the Goals“ von den Vereinten Nationen ist. Damit erklärt die DFL, sich aktiv für die Erreichung der Sustainable Development Goals (SDGs) der UN einzusetzen. Die insgesamt 17 SDGs sind globale Ziele für nachhaltige Entwicklung, welche bereits in der Nachhaltigkeitsrichtlinie der DFL berücksichtigt wurden.

Es folgte eine Talkrunde zur Fragestellung „Nachhaltigkeit im Sport – Notwendigkeit oder Luxus?“ mit Charly Classen (Geschäftsführer Sky Sport), Olivia Henke (Vorstand Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima), Anne-Kathrin Laufmann (Geschäftsführerin Sport & Nachhaltigkeit des SV Werder Bremen), Christiane Reppe (Paralympics-Siegerin auf dem Handbike & Unternehmerin) und Thomas Röhler (Olympiasieger im Speerwurf). Anne-Kathrin Laufmann, die ebenfalls der DFL-Kommission Nachhaltigkeit angehört, verblieb anschließend auf der Bühne, um gemeinsam mit Marika Bernhard und dem Wissenschaftler Prof. Dr. Torsten Weber, der ab dem 1. Oktober das Nachhaltigkeitsteam der DFL verstärkt, über Nachhaltigkeit im und durch den Fußball zu sprechen.

Eindrücke vom DFL Nachhaltigkeitsforum:

Podiumsdiskussionen mit zahlreichen Expertinnen und Experten

Die anschließende Podiumsdiskussion befasste sich mit der Frage, wie durch Nachhaltigkeit innovative Ideen und Chancen entstehen, um auch künftig Millionen Menschen mit Fußball zu begeistern. Teilnehmende waren Nico Briskorn (Leiter Corporate Social Responsibility des VfL Wolfsburg), Ilja Kaenzig (Sprecher der Geschäftsführung des VfL Bochum 1848), Marieke Patyna (Chief Strategy, People & Sustainability Officer des Hamburger SV) und Stefan Wagner (Corporate Development der TSG Hoffenheim).

„Mobilität und Kreislaufwirtschaft: Transformation als Teamsport“ lautete die Überschrift der nächsten Diskussionsrunde. Hanno Franke (Leiter Marketing und Nachhaltigkeit des SC Freiburg), Andreas Gehlhaar (Leiter Nachhaltigkeit und Umwelt der Deutsche Bahn AG), Nora Sophie Griefahn (Geschäftsführende Vorständin, Cradle to Cradle NGO) und Marcus Sagitz (Head of Marketing, PreZero) diskutierten, wie der Fußball seine Reichweite, Strukturen und gesellschaftliche Verankerung nutzen kann, um im jeweiligen Stadion, in der Stadt oder in der Region möglichst wirkungsvoll zu agieren.

Intensiver Austausch und bilaterale Gespräche

Nach der Mittagspause, die zu persönlichen Gesprächen und vertiefendem Austausch genutzt wurde, widmete sich der nächstfolgende Talk dem Thema „Diversity: Kein Wahlfach, sondern Realität und Chance“. Die Teilnehmenden dabei: Axel Hellmann (Vorstandssprecher der Eintracht Frankfurt Fußball AG), Katja Kraus (Mitinitiatorin und Beiratsvorsitzende „Fußball kann mehr“) und Stefanie Mirlach (Head of Project Management Sport Sky Sport & ehemalige Profifußballerin).

Eine inhaltliche Zusammenfassung und Einordnung zu den unterschiedlichen besprochenen Themen lieferte Prof. Dr. Dr. h.c. Stefan Schaltegger von der Universität Lüneburg. Nach Abschluss des offiziellen Bühnenprogramms boten Clubverantwortliche in bilateralen Gesprächen Einblicke zu Praxisbeispielen unter dem Titel #BundesligaWIRKT.

Lizenzierungsverfahren erstmals mit Nachhaltigkeitskriterien – klare Fortschritte erkennbar

Mit dem zweiten „DFL Nachhaltigkeitsforum“ setzt der deutsche Profifußball seinen Weg im Bereich der nachhaltigen Entwicklung fort. Ein eindeutiges Bekenntnis zu Nachhaltigkeit in all ihren Dimensionen (ökologisch, ökonomisch, sozial) hatten die 36 Proficlubs der Bundesliga und 2. Bundesliga im Dezember 2021 in die Präambel der Satzung des DFL e.V. aufgenommen und darüber hinaus grundsätzlich beschlossen, dass Nachhaltigkeitskriterien Bestandteil des Lizenzierungsverfahrens werden sollen. Die Verankerung der Nachhaltigkeitsrichtlinie erfolgte im Mai 2022 durch einen Beschluss der DFL-Mitgliederversammlung. Seither bauen DFL und Clubs verstärkt Strukturen aus, setzen zielgerichtet konkrete Maßnahmen um und erzielen dadurch nachhaltig Wirkung.

Im Lizenzierungsverfahren für die Saison 2023/24 fand die Nachhaltigkeitsrichtlinie der DFL erstmals Anwendung. Die überprüften Nachhaltigkeitskriterien lassen sich drei Themenbereichen zuordnen: „Clubführung und -organisation“, „Umwelt und Ressourcen“ sowie „Anspruchsgruppen“. Hierzu gehören unter anderem der Nachweis einer Nachhaltigkeitsstrategie und einer Umweltstrategie, jährliche Verbrauchsmessungen sowie eine Mobilitäts- und Verkehrsanalyse. Darüber hinaus implementieren alle Clubs einen Verhaltenskodex für Mitarbeitende, sich klar von jeglichen Arten von Diskriminierung abzugrenzen und sich zu Gleichberechtigung, Diversität sowie Inklusion zu bekennen. Die Auditierung erfolgte erstmals durch die unabhängige Expertenorganisation DEKRA.

Seit Verabschiedung der Nachhaltigkeitsrichtlinie konnten bereits klare Fortschritte im deutschen Profifußball erzielt werden – Strukturen wurden geschaffen, Fachpersonal eingestellt, Strategien und Konzepte aufgesetzt.

Weiterentwicklung bei Lizenzierungsverfahren für die Saison 2024/25 geplant

Die Richtlinie dient dazu, Nachhaltigkeit in allen Dimensionen weiter zu stärken: ökologisch, sozial und ökonomisch. Die Kriterien werden stetig evaluiert und schrittweise angepasst, damit Clubs die Möglichkeit haben, ihre Strukturen im Bereich Nachhaltigkeit kontinuierlich und zukunftsgerichtet auf- und auszubauen.

Bei der geplanten Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsrichtlinie wird berücksichtigt, dass Mindeststandards für alle Clubs gesichert werden – von ressourcen- und strukturstarken bis hin zu in diesen Bereichen schwächeren Clubs. Gleichzeitig sollen Themen, in denen die größte Wirkung zu erwarten ist, zukünftig stärker hervorgehoben werden, beispielsweise Fanmobilität. Unabhängig davon können Clubs auch künftig im Rahmen ihrer jeweiligen strategischen Schwerpunkte agieren.

Den Transformationsprozess begleitend, legt die DFL weiterhin großen Wert auf den Ausbau zentraler Unterstützungsleistungen, um eine fachlich-fundierte Umsetzung von wirkungsvollen Maßnahmen ligenweit zu fördern. Dazu werden zukünftig auch starke Nachhaltigkeitspartner einbezogen.