Abschied von Helmut Hack aus dem DFL-Präsidium: Ein Wirken im Zeichen von Tradition, Heimat und Zukunft

19.08.2019 – 50 und 22 – zwei Zahlen kennzeichnen das berufliche und sportliche Lebenswerk von Helmut Hack. Ein halbes Jahrhundert arbeitete er immer und ausschließlich für ein Unternehmen, für die vor allem auf Tee spezialisierte Martin Bauer Group. Mehr als zwei Dekaden führte der nun scheidende 2. Vizepräsident des DFL e.V. bis Mitte 2018 die SpVgg Greuther Fürth. 1996 wurde dank ihm als treibender Kraft die Fusion der ruhmreichen SpVgg Fürth (Deutscher Meister 1914, 1926, 1929) mit seinem Heimatverein TSV Vestenbergsgreuth vollzogen, wo er seit 1984 Vorsitzender war und 1994 die 1:0-Sensation im DFB-Pokal gegen den FC Bayern München feiern durfte. In der neu gegründeten SpVgg Greuther Fürth wurde ihm das Amt des Präsidenten übertragen, ab 2003 fungierte er auch als Geschäftsführer der ausgegliederten GmbH & Co. KGaA.

Große Kontinuität prägt also das Schaffen von Helmut Hack – gepaart allerdings mit dem ständigen Streben nach Neuem. Diese Mischung verdeutlicht auch seine Vergangenheit in der Martin Bauer Group: 1963 begann dort für den damals erst 13-Jährigen seine Kaufmannslehre, mit gerade mal 20 erhielt er Prokura, erst vor sechs Jahren verabschiedete er sich aus dem Unternehmen. Zum Zeitpunkt seines Austritts war aber freilich nichts mehr, wie es anfangs war. Stattdessen sind mit dem langjährigen Geschäftsführer Hack viele Meilensteine der erfolgreichen Unternehmensgeschichte fest verbunden – wie der Siegeszug des Tee-Aufgussbeutels, der Verkaufsschlager Früchtetee oder die Erschließung neuer Märkte und das Anwachsen auf rund 3.000 Beschäftigte.

Besonderer Einsatz im Interesse der 2. Bundesliga

Helmut Hack selbst sagte: „Immer fleißig, fleißig, fleißig sein“ – bei allen seinen Aufgaben typisch für ihn, der zudem großen Wert auf das Wir-Gefühl legte und legt, im Beruf wie bei seinem Engagement für die SpVgg Greuther Fürth und für den gesamten deutschen Profifußball. 2010 wurde Helmut Hack in den Vorstand des damaligen Ligaverbandes gewählt, in den vergangenen drei Jahren war er 2. Vizepräsident sowie Vorsitzender des Lizenzierungsausschusses, zudem DFB-Vizepräsident und Mitglied im DFB-Vorstand. Nicht nur kraft des Amtes galt sein besonderer Einsatz stets den Anliegen der 2. Bundesliga.

Wer sollte sich damit besser auskennen als der „Chef“ des Vereins, der durch seine langjährige Zugehörigkeit seit 1997 die feste Größe überhaupt in dieser Spielklasse und Spitzenreiter ihrer Ewigen Tabelle ist? Der zwischenzeitliche Aufstieg in die Bundesliga im Jahr 2012 war freilich auch für Helmut Hack ein ganz besonderer Moment. Und dass sich die SpVgg Greuther Fürth in gut 20 Jahren im Profifußball etabliert hat, gab ihm beim Rückzug von seinen Vereinsämtern ein gutes Gefühl.

Unter Helmut Hack als Präsident und Geschäftsführer ist die SpVgg Greuther Fürth zu einer etablierten Größe im deutschen Profifußball geworden. 2012 gelang sogar der Aufstieg in die Bundesliga.

Wichtig war Helmut Hack immer das Zusammenfließen von Tradition, Heimat und Zukunft. Der von seiner Gattin Karin für den Medienbereich gebackene Kuchen durfte bei Heimspielen nicht fehlen. Zwecks Professionalisierung der Rahmenbedingungen bei der SpVgg Greuther Fürth gab es rund um den Sportpark Ronhof | Thomas Sommer andererseits vielfältige Maßnahmen: Neben der Stadionmodernisierung in mehreren Bauabschnitten mit dem Highlight der neuen Haupttribüne (2017) – für Helmut Hack „die schönste in Deutschland“ – zählte dazu etwa das vor allem für den Nachwuchs eingerichtete „Sportzentrum Kleeblatt“ (2005). Wobei auf der seriösen Finanzierung stets sein Hauptaugenmerk lag.

Fast logisch, dass ihm – neben weiteren Auszeichnungen – schon Ende 2006 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen wurde: für besondere Leistungen im wirtschaftlichen, sportlichen und sozialen Bereich. Und zweifellos wird auch der Profifußball ihm schon bald ein weiteres Mal danksagen und ihn feiern – wenn am 10. September 2019 Helmut Hacks 70. Geburtstag ansteht.