AR-Drohnentechnologie feiert ihr Debüt in der Bundesliga

16. April 2020 – Die Deutsche Fußball Liga (DFL) entwickelt die Qualität der Spielübertragungen für Bundesliga-Fans sukzessive weiter: Zum ersten Mal wurden bei einer Bundesliga-Liveübertragung Augmented-Reality-Elemente (AR) in von Drohnen erstellte Luftaufnahmen eingefügt. Die direkte Einspeisung ins Live-Signal ermöglichte es, die Grafikelemente so zu integrieren, als würden sie tatsächlich über dem Stadion schweben. Die AR-Elemente wurden während des Unentschiedens zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Dortmund am neunten Spieltag der Bundesligasaison 2019/20 in die Drohnen-Rohaufnahmen eingefügt. Des Weiteren wurde die Technologie während des „Klassikers“ zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund am elften Spieltag eingesetzt.

Der Schwebe-Effekt wurde mit durch zusätzliche Software bereitgestellten Tracking-Daten erzielt, sodass sich neben der aufnehmenden Drohne keine weitere Technologie in der Luft befinden musste. Bei der Erstellung von Augmented-Reality-Grafikelementen ist es besonders wichtig, die genaue Position der Grafikelemente und der Kamera zu kennen. Nur auf diese Weise können die Elemente in das Bild eingefügt werden und den Bewegungen der Kamera folgen. Um dies umzusetzen, müssen Daten zur Kameraposition erstellt und als Metadaten an die Grafik-Engine übertragen werden.

Die DFL-Tochtergesellschaften Sportcast und DFL Digital Sports haben beeindruckende AR-Elemente entwickelt, die von verschiedenen nationalen und internationalen Lizenznehmern per Worldfeed verwendet werden können. Diese Leistung gibt Produktionsteams zahlreiche Möglichkeiten zur Verbesserung des Zuschauererlebnisses für Bundesliga-Fans.

Während der einjährigen Entwicklungsphase arbeiteten Sportcast und DFL Digital Sports gemeinsam mit dem Live-Broadcast-Grafikanbieter netventure und dem Anbieter mobiler Fernsehdienstleistungen TVN MOBILE PRODUCTION an der Integration von AR-Grafiken in Drohnenbilder. Dieser Zeitraum war nötig, um vor den Integrationstests im Realbetrieb sicherzustellen, dass die Technologie die branchenführende Produktionsqualität bieten kann, die Bundesliga-Fans und DFL-Partner kennen und schätzen.

Die DFL-Tochtergesellschaften arbeiten bereits an der Idee der Integration von AR-Elementen in Spieltagsproduktionen, seit sie 2015 das erste Mal aufkam. Damals wurden AR-Elemente in Verbindung mit einem Luftbildkamerasystem (ACS) beim Innovation Match 2015 der DFL eingesetzt. Um das Projektziel zu erreichen, erhielt Sportcast die Aufgabe, die verschiedenen benötigten Technologien und Dienstleistungen zusammenzubringen und zu koordinieren. DFL Digital Sports übernahm das Design und die Erstellung der verschiedenen Grafikelemente wie Vereinslogos, Spielerporträts und Spielstatistiken.

Und es geht noch weiter: Zusätzliche Tests der AR-Drohnentechnologie sind geplant. Die DFL wird die diesbezüglichen Fortschritte auswerten und nach weiteren Möglichkeiten suchen, ihren Einsatz der AR-Technologie auszubauen.