Foto: Imago/Patrick Ahlborn

Rund um den Nachwuchsfußball gibt es wichtige Themen, die mit zunehmendem Leistungsniveau größere Bedeutung erlangen. Deshalb sind die Leistungszentren verpflichtet, Spieler jährlich zu Anti-Doping, Spielmanipulation, Anti-Diskriminierung und Kinderschutz zu schulen, um vorzubeugen. Nachfolgend sind wichtige Informationen zum Thema Prävention zusammengefasst.

Anti-Doping

Die DFL steht für sauberen und fairen Sport. Als Teil des Netzwerks GEMEINSAM GEGEN DOPING engagiert sie sich für einen sauberen Nachwuchsleistungssport und setzt verschiedene Maßnahmen in der Dopingprävention um, die für alle Teams der Leistungszentren von U16–U23 verpflichtend sind. Dazu besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Ressort Prävention der Nationalen Anti Doping Agentur Deutschland (NADA). Das gemeinsame Ziel ist es, junge Fußballer auf ihrem Weg im Leistungssport zu begleiten, für sauberen Sport zu sensibilisieren und aktiv vor Doping zu schützen.

Mit GEMEINSAM GEGEN DOPING werden Athletinnen und Athleten, Trainerinnen und Trainern, Eltern sowie allen involvierten Personen im Sport eine Vielzahl kostenloser Angebote und Hilfestellungen gegeben. Auf der Homepage von GEMEINSAM GEGEN DOPING gibt es etwa ein E-Learning für verschiedene Zielgruppen wie Spieler, Eltern oder Coaches oder Informationsbroschüren, die zielgruppengerecht aufbereitet sind. In der NADA2go-App ist unter anderem eine Übersicht zulässiger und unzulässiger Medikamente aufgeführt.

Spielmanipulation

Die DFL setzt sich auf verschiedenen Ebenen gegen Spielmanipulation ein. So ist es sowohl in den Lizenzmannschaften als auch in den Leistungszentren verpflichtend, Spieler zu schulen. Im Nachwuchs betreffen die Schulungen die Altersklassen U16–U23. Weitere Informationen über Aktivitäten der DFL gemeinsam mit dem DFB sind hier zu finden.

Anti-Diskriminierung

In den Leistungszentren treffen Menschen mit diversen religiösen und kulturellen Hintergründen aufeinander. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit und Ausbildung der Jugendspieler funktioniert dann besonders gut, wenn respektvoll, tolerant und empathisch miteinander umgegangen wird. Die Nachwuchsabteilungen der Clubs sind dazu angehalten, sich proaktiv mit dem Thema Diversität auseinanderzusetzen und sicherzustellen, dass alle Maßnahmen, Programme und Verfahren des Clubs ohne jede Art von Diskriminierung durchgeführt werden. Es muss außerdem ein Nachweis über eine anonyme Anlaufstelle für die Nachwuchsmannschaften bei Fällen von Mobbing, Rassismus oder ähnlichen Verfehlungen erbracht werden.

Kinderschutz

Die Leistungszentren tragen Verantwortung dafür, dass die Spieler ihren Sport in einem sicheren Umfeld ausüben können. Allerdings kann es auch im Sport zu Gewalterfahrungen kommen. Das leistungsorientierte Sportumfeld bietet einige Charakteristika, die Risikofaktoren für das Vorkommen von interpersoneller Gewalt sein können. Dazu gehören Hierarchien und Abhängigkeitsverhältnisse (zum Beispiel zwischen Spieler und Trainerin oder Trainer), eine allgemeine Körperzentriertheit im Sport sowie Dusch- und Umkleidesituationen. Aktuelle Studien wie das Forschungsprojekt SicherImSport (2022) zeigen, dass das Risiko für negative Erfahrungen mit dem Leistungsniveau zuzunehmen scheint.

Aus diesem Grund müssen die Leistungszentren einige Präventionsmaßnahmen umsetzen und diese jährlich bei der DFL nachweisen. Dazu gehören die regelmäßige Einsichtnahme in polizeiliche Führungszeugnisse, ein Schutzkonzept, das unter anderem den Umgang mit Körperlichkeit und Nähe beinhaltet, ein Interventionsplan zum Vorgehen bei Vorfällen und ein Kommunikationsplan zur regelmäßigen Information der Konzepte an die relevanten Bezugsgruppen wie Spieler, Eltern und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wichtig ist: Wenn ein Verein sich aktiv für die Prävention interpersoneller Gewalt und eine Kultur des Hinsehens einsetzt, zeigt das Qualität – nicht, dass es ein Problem gibt.