„Stadionallianzen haben sich bewährt“

Die Einsatzbelastung der Polizei Baden-Württemberg konnte in der Saison 2018/19 im Vergleich zur vorherigen Spielzeit in der Bundesliga, 2. Bundesliga und 3. Liga um insgesamt etwa 4.500 Einsatzstunden reduziert werden. (Foto: Polizei Baden-Württemberg)

15.07.2019 – Mit Stadionallianzen möchten die DFL Deutsche Fußball Liga und die Polizei Baden-Württemberg bereits seit der Saison 2017/18 die Zahl der bei Risikospielen eingesetzten Polizeibeamten weiter senken. In der vergangenen Woche haben sich die Beteiligten aller Spielorte mit Stadionallianzen auf Einladung des Innenministeriums Baden-Württemberg und der DFL zu einer zweitägigen Tagung getroffen, um sich auf die kommende Spielzeit 2019/20 vorzubereiten.

Grundlage der Stadionallianzen sind veränderte, verbindliche Kommunikations- und Entscheidungsstrukturen und damit auch ein angepasstes Vorgehen der Polizei. Dadurch sollen Konfliktsituationen minimiert und die Sicherheit maximiert werden. Den Kern der Stadionallianzen bildet eine intensivierte spieltagsbezogene Zusammenarbeit von Clubs, Fanprojekten und der Polizei vor allem zwischen entscheidungsbefugten Verantwortlichen, die vor, während und nach einem Spiel gemeinsame Entscheidungen treffen und diese auch nach außen gemeinsam tragen. Die Einsatzbelastung der Polizei Baden-Württemberg konnte in der Saison 2018/19 im Vergleich zur vorherigen Spielzeit in der Bundesliga, 2. Bundesliga und 3. Liga um insgesamt etwa 4.500 Einsatzstunden reduziert werden.

Positives Fazit von Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl

Einen Arbeitsschwerpunkt bei der jüngsten Tagung bildeten die Vorbereitungen auf die sich abzeichnenden Risikospiele in der 2. Bundesliga sowie in der 3. Liga. „Das wird ein Stresstest für unsere Stadionallianzen. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir unser Ziel, durchschnittlich weniger Einsatzstunden bei gleichbleibend hohem Sicherheitsniveau, trotz einiger Hochrisikospiele erreichen können“, sagte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl mit Blick auf die Ergebnisse der Tagung.

Ziel aller Teilnehmer sei es, die Anzahl der Risikospiele und auch die Zahl der polizeilichen Einsatzstunden durch gemeinsame Risikobewertungen und abgestufte Maßnahmenbündel auf dem guten Niveau der Saison 2018/19 zu halten oder sogar noch zu senken. „Wir haben angekündigt, dass wir künftig die Fanprojekte und -gruppierungen verstärkt in die Risikobewertung und die Planung des Spieltages einbeziehen wollen. Dem sind wir ein gutes Stück nähergekommen. Wir reichen somit allen die Hand. Das dürfte einzigartig in Deutschland sein“, sagte Strobl. Das Ziel sei eine ressourcenschonende und sichere Durchführung der Spiele, basierend auf einer Bewertung aller sorgfältig erhobenen Informationen.

„Ein Modell für andere Bundesländer“

Strobl zog eine positive Bilanz und gab ein klares Bekenntnis zu den Stadionallianzen in Baden-Württemberg ab: „Die deutliche Reduzierung der Einsatzbelastung unserer Polizei in den letzten beiden Spielrunden zeigt, dass wir uns auf einem richtig guten Weg partnerschaftlicher Zusammenarbeit befinden. Diesen Weg setzen wir fort! Unsere bundesweit einmaligen Stadionallianzen haben sich bis dato bewährt: sichere Fußballspiele – weniger Polizei!“

Ansgar Schwenken, DFL-Direktor Fußball-Angelegenheiten & Fans sowie Mitglied der Geschäftsleitung, erklärte: „Die Stadionallianzen in Baden-Württemberg können ein Modell für andere Bundesländer sein.“ Schwenken betonte zudem, dass „die intensivierte spieltagsbezogene Zusammenarbeit von Clubs, Fanprojekten und der Polizei – wie sie in Baden-Württemberg durch die Stadionallianzen praktiziert wird –  ein essenzieller Beitrag zu einem sicheren Stadionerlebnis und zur Reduzierung von Polizeieinsatzstunden ist. Ich wünsche mir, dass weitere Bundesländer diesem guten Beispiel folgen.“