Herzlichen Glückwunsch, Josef „Jupp“ Heynckes!

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9.5.2025 – Eine große Feier ist heute zum 80. Geburtstag von Josef „Jupp“ Heynckes nicht geplant. Das liegt an einer Herzoperation vom Herbst 2022, obwohl er sich davon zunehmend erholt. Im Mittelpunkt zu stehen, entspricht aber sowieso nicht seinem Naturell.

Seit jeher war er Teamplayer, als Profi mit 39 Länderspielen (14 Tore) und 369 Bundesliga-Einsätzen (220) wie als Trainer. Was nicht heißt, dass persönliche Auszeichnungen ihn nicht stolz machten: Sei es der Goldene Ehrenring seiner Geburtsstadt Mönchengladbach 2016 oder die Wahl zum FIFA-Welttrainer des Jahres und die Ernennung zum DFL-Ehrenpreisträger – beides 2013, als der FC Bayern München mit ihm gerade als erste deutsche Mannschaft das Triple geholt hatte aus Deutscher Meisterschaft, DFB-Pokal und UEFA Champions League, die Jupp Heynckes schon 1998 mit Real Madrid gewann. Der Zufall wollte es so, dass sein vermeintlich letztes Bundesliga-Spiel 2013 ausgerechnet in Mönchengladbach stattfand. Dort hatte er in den 1970er Jahren mit der Borussia vier Deutsche Meisterschaften, den DFB-Pokal und den damaligen UEFA-Cup (heute UEFA Europa League) geholt – in dieser Zeit mit den „Fohlen“ als Dauerrivale des FC Bayern, der für ihn später eine ebenso große Bedeutung bekommen sollte, und in der Nationalelf auch zusammen mit Mitspielern aus München beim EM- und WM-Titel 1972 und 1974.

Als sich der Kreis 2013 schloss, flossen bei Jupp Heynckes Tränen: „Das sind besondere, nicht greifbare Gefühle von Heimat und Familie. In Gladbach bin ich zu Hause, aber mittlerweile auch in München dahoam.“ Noch ahnte er nicht, 2017/18 dorthin zurückzukehren, um mit dem FC Bayern seine vierte Deutsche Meisterschaft zu holen.

Nach Hause in den umgebauten Bauernhof in Schwalmtal nahe Mönchengladbach lud Jupp Heynckes 2013 das Bayern-Team ein: Auch die private Öffnung war wohl Beleg für eine Korrektur, die er für sich vorgenommen hatte, nach wichtigen Erfahrungen wie in Spanien bei Athletic Bilbao, wo „die Spieler sehr sensibilisiert waren für das soziale Verhalten innerhalb der Gruppe“. Also für gegenseitigen Respekt, der Jupp Heynckes immer wichtig war.

Als Trainer von Bayer 04 Leverkusen sagte er 2009 im Interview mit dem Bundesliga-Magazin: „Irgendwann hat es bei mir klick gemacht.“ Auf seine äußere Präsentation, etwa die Kommunikation mit den Medien, habe er lange nicht so viel Wert gelegt, dann mehr auf eloquentes Auftreten geachtet: „Deshalb wirke ich jetzt nach außen anders als früher“: gelassener, lockerer, nahbarer, heute trotz des gesundheitlichen Rückschlags von 2022 und obwohl ihn manche gesellschaftlichen Trends nachdenklich stimmen, einfach zufrieden. Und begeistert von der am 1. Mai eröffneten, bis ins kommende Jahre laufenden Sonderausstellung „Torjäger, Trainer, Legende“ im Vereinsmuseum „FohlenWelt“, die Borussia Mönchengladbach Jupp Heynckes zum 80. Geburtstag widmet.