Große Trauer um Frank Mill

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5.8.2025 – Sein einstiger Teamkollege aus der deutschen Nationalmannschaft, Pierre Littbarski, reagierte auf die Nachricht von Frank Mills Tod ebenso mit großer Betroffenheit wie viele andere sportliche Wegbegleiter des früheren Torjägers. „Das ist ein enormer Verlust. Als Stürmer war er top, abseits vom Platz sehr humorvoll, immer einen guten Spruch auf den Lippen.“ Seit Frank „Fränkie“ Mill Ende Mai bei einem Italien-Aufenthalt in Mailand einen Herzinfarkt erlitten hatte, hofften und bangten ehemalige Mitspieler und viele Fans mit und um ihn – letztlich vergebens.

Als richtiger Weltmeister fühlte sich der trickreiche, auf dem Platz unberechenbare Stürmer eigentlich nicht, weil er während Italia 90 bei sieben Spielen bis zum Finale gegen Argentinien in Rom (1:0) unter Teamchef Franz Beckenbauer zu keinem Einsatz kam. Dennoch gehört ihm dieser Titel mit. 17 Länderspiele absolvierte Frank Mill, der in einer anderen Mannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ebenfalls sehr erfolgreich war. Als Kapitän führte er die Auswahl von Trainer Hannes Löhr 1988 beim olympischen Fußballturnier in Seoul zum Gewinn der Bronzemedaille, trug dazu selbst drei Tore bei.

123 Treffer erzielte Frank Mill in 387 Bundesliga-Spielen, dazu 88 bei 157 Einsätzen in der 2. Bundesliga. In der Saison 1980/81 gelangen ihm als Torschützenkönig 40 Treffer für Rot-Weiss Essen. Damit fehlte ihm nur ein Tor, um die Rekordmarke seines Vorgängers bei RWE, Horst Hrubesch, von 1977/78 (41) zu egalisieren. Nach seinem Debüt in Essen, wo er beim BV Eintracht 1916 mit Fußball begonnen hatte, stürmte Frank Mill in der Bundesliga auch für Borussia Mönchengladbach, Borussia Dortmund und Fortuna Düsseldorf.

Bei Borussia Dortmund gelang ihm 1989 der DFB-Pokalsieg. Zum 4:1 gegen den SV Werder Bremen steuerte Frank Mill ein Tor bei. Vor Augen haben viele Fans bis heute nicht nur viele seiner Treffer, sondern auch eine Szene, in der Frank Mill bei seinem ersten Bundesliga-Einsatz für Borussia Dortmund beim FC Bayern München freistehend vor dem leeren Tor nur den Pfosten traf. In Düsseldorf beendete er 1996 seine Laufbahn, spielte aber bis vor Kurzem noch in Traditionsmannschaften und bei Benefizanlässen.

Zudem entwickelte Frank Mill eine über viele Jahre erfolgreiche Fußballschule. Bei einem solchen Camp in Hessen übernahm Sohn Kevin wegen der Erkrankung seines Vaters Anfang Juli die Begrüßung der rund 50 Kinder und Jugendlichen. Einen Monat später ist Frank Mill in der Nacht zum Dienstag im Alter von 67 Jahren gestorben.