DFL und Proficlubs stärken internationales Netzwerk im Kampf gegen Antisemitismus 

Gruppenfoto von Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor der Themse in London, im Hintergrund das London Eye und die Skyline.
Die Teilnehmenden der Delegationsreise beim Gruppenfoto an der Themse mit Blick auf das Riesenrad „London Eye“.

15.12.2025 – Die DFL Deutsche Fußball Liga hat gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Proficlubs aus der Bundesliga und 2. Bundesliga beim Symposium „Tackling Antisemitism in Sport“ in London ihr internationales Netzwerk im Kampf gegen Antisemitismus ausgebaut. Ziel der Veranstaltung war es, neue Maßnahmen und Projekte gegen Antisemitismus im Fußball zu entwickeln und Erfahrungen auszutauschen.

Auf Einladung des Antisemitismus-Beauftragten der britischen Regierung, Lord John Mann und in Kooperation mit Maccabi Großbritannien reiste eine deutsche Delegation nach London. Zu den Teilnehmenden gehörten unter anderem Vertreterinnen und Vertreter der Clubs Borussia Dortmund, SC Freiburg, 1. FC Köln, Bayer 04 Leverkusen, FC Bayern München, FC St. Pauli, VfL Bochum 1848, Hannover 96, 1. FC Nürnberg, FC Schalke 04 sowie Makkabi Deutschland. Anlass der Reise war der 90. Jahrestag eines historischen Freundschaftsspiels der deutschen Nationalmannschaft in England, das 1935 von Nazi-Deutschland zu Propagandazwecken genutzt wurde. Damals formierte sich in England starker Protest gegen den Besuch, und Aktivisten erkannten früh die Macht des Fußballs im Kampf gegen Nationalismus und Antisemitismus. Neben der Erinnerung an dieses zivile Engagement wurde der diesjährige Besuch in England auch zum Anlass genommen, sich im internationalen Kontext über die Arbeit gegen Antisemitismus auszutauschen.

Fachgespräche im Emirates Stadium

Das Symposium, das im Emirates Stadium stattfand, brachte Expertinnen und Experten aus Fußball und Politik mit Jüdinnen und Juden zusammen. In Podiumsdiskussionen und Arbeitsgruppen wurden die Rolle jüdischer Fans, persönliche Diskriminierungserfahrungen jüdischer Sportlerinnen und Sportler sowie Best-Practice-Projekte zur Bekämpfung von Antisemitismus thematisiert. Ein besonderer Fokus lag auf der Meldung und Auswertung antisemitischer Vorfälle sowie auf Strategien gegen digitale Hassrede.

Die Organisation der Reise erfolgte durch die DFL-Abteilung Fanangelegenheiten in Zusammenarbeit mit der what matters gGmbH. Die Organisation hat sich auf den Einsatz gegen Antisemitismus spezialisiert und arbeitet auch bei anderen Projekten mit der DFL zusammen. Der Besuch stellt die Fortführung der engen Zusammenarbeit zwischen Expertinnen und Experten aus dem deutschen und englischen Fußball dar. Bereits im Jahr 2023 reisten Delegationen für einen internationalen Austausch zur Eindämmung antisemitischer und diskriminierender Vorfälle nach Deutschland und England.