DFL und DFB beschließen Erhöhung der Fanprojekt-Finanzierung

27.6.2025 – Die DFL Deutsche Fußball Liga und der Deutsche Fußball-Bund schaffen gemeinsam die Voraussetzung für eine verbesserte Finanzierung der Fanprojekte. Mit dieser Zielsetzung hat sich das DFB-Präsidium auf seiner Sitzung am Freitag turnusgemäß mit den Richtlinien für den Beantragungsprozess der Zuschussgewährung für Fanprojekte nach dem „Nationalen Konzept Sport und Sicherheit“ (NKSS) beschäftigt. Dabei wurde die Grundlage dafür beschlossen, dass DFL und DFB eine schrittweise Anhebung des jährlichen Höchstbetrags der anteiligen Förderung der Fanprojekte ermöglichen können. Demnach sollen im Jahr 2026 je Fanprojekt bis zu 165.000 Euro, im darauffolgenden Jahr 170.000 Euro und im Jahr 2028 175.000 Euro ausgeschüttet werden.

Die finanzielle Unterstützung für Fanprojekte basiert auf dem „Nationalen Konzept Sport und Sicherheit“ (NKSS). Danach obliegt die Finanzierung der Fanprojekte grundsätzlich der Öffentlichen Hand, also dem Land und der Kommune, in dem das jeweilige Fanprojekt angesiedelt ist. DFL und DFB haben sich aber bereit erklärt, in ihrer jeweiligen Zuständigkeit für die Bundesliga und 2. Bundesliga (DFL) bzw. Dritte Liga und darunter (DFB) den Förderbetrag jeweils zu verdoppeln. Der Fußball trägt damit bis zu 50 % der Gesamtkosten eines Fanprojekts, bislang bis zu einem Höchstbetrag von 150.000 Euro jährlich.

Die nun beschlossene Anhebung des Förderhöchstbetrags seitens DFL und DFB trägt dem großen Zulauf in die Fanszenen und gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen Rechnung. Viele Fanprojekte standen und stehen vor wachsenden Herausforderungen – auch finanziell. Bereits am Montag hatte sich die Kommission Fans und Fankulturen mit diesem Thema befasst und die problematische Situation bei einigen Fanprojekten besprochen. Dargestellt wurde, wie Kürzungen oder Haushaltssperren in Kommunen sowie Einsparungen in einigen Bundesländern zu einer Reduzierung der Mittel der Fanprojekte führen. Angesichts gestiegener Personal- und Sachkosten sehen Fanprojekte an einigen Standorten ihren Fortbestand gefährdet, Personalstellen mussten reduziert und Angebote gestrichen werden. Auch die Auswirkungen der bisherigen Höchstfördersumme des Fußballs wurde besprochen.

Die nun vom DFB-Präsidium beschlossene Richtlinie wirkt dem entgegen. Die schrittweise Anhebung des jährlichen Höchstbetrags verbessert die finanziellen Rahmenbedingungen, innerhalb derer die Fanprojekte ihre Arbeit umsetzen können.

DFB-Präsident Bernd Neuendorf sagt: „Das Wirken der Fanprojekte ist von besonderer Bedeutung, nicht nur für den Fußball in Deutschland, sondern für unser Land insgesamt. Sie sind wichtige Anlaufstellen insbesondere für junge Fans, üben eine vermittelnde Rolle zwischen allen am Fußball beteiligten Akteuren aus und haben einen erheblichen Anteil daran, dass das Stadionerlebnis in Deutschland sicher ist. DFB und DFL investieren viel in die Prävention und sind bereit, künftig noch mehr zu tun. Denn wir wissen, dass den Fanprojekten eine wichtige Rolle zukommt, dass sie außergewöhnliche Kompetenzen und Zugänge besitzen und insgesamt positiv auf unseren Sport wirken.“

DFL-Geschäftsführer Marc Lenz sagt: „Die Fanprojekte begleiten jugendliche Fußballfans und junge Erwachsene intensiv, um die Fankultur zu fördern und durch den Fußball Orientierung zu geben. Die Wichtigkeit dieser Arbeit haben wir stets vehement in den politischen Spitzengesprächen verteidigt. Mit der Erhöhung der Förderung sichern und stärken wir die Fanprojekte, und setzen ein klares Signal.”

Dr. Martin Fröhlich, Vorsitzender der Kommission Fans und Fankulturen, sagt: „Die Mitglieder der Kommission haben sich erneut und intensiv mit der aktuellen Situation der Fanprojekte auseinandergesetzt. Wir müssen feststellen, dass deren wichtige Arbeit unter Druck geriet. Dabei leisten sie erwiesenermaßen gute und wichtige Arbeit. Die Erhöhung der Finanzierung durch DFB und DFL begrüße ich daher sehr. Sie ist ein gelebter Vertrauensbeweis. Wir erhoffen uns davon ein wichtiges Signal an die weiteren Geldgeber.“