„DFL for Equity“: DFL und Athletia gründen Joint Venture zur internationalen Piraterie-Überwachung

07.08.2019 – Die DFL Deutsche Fußball Liga hat im Rahmen der Beteiligungsstrategie „DFL for Equity“ eine Zusammenarbeit mit Athletia vereinbart. Das deutsche Unternehmen mit Sitz in Köln wurde im Jahr 2013 gegründet. Athletia unterstützt etwa 80 internationale Clubs, Ligen und Verbände mit seinen Dienstleistungen und Produkten – insbesondere in den Bereichen Content, Branding, Analyse und Rechteschutz. Seit 2015 arbeitet der Marktführer auf dem Gebiet Social Media Protection & Content Compliance auch für die DFL, bearbeitet Fälle von nicht-autorisierter Verbreitung geschützter Inhalte in den sozialen Medien. Das Unternehmen befindet sich auf Wachstumskurs und gründet, zur Erweiterung des Geschäfts um Rechteschutz in den Bereichen Web-Streaming und IPTV, gemeinsam mit der DFL das Joint Venture ryghts. Die DFL wird an der neuen Gesellschaft Anteile im unteren zweistelligen Prozentbereich halten und ihr eigenes Geschäftsmodell damit ausbauen.

„Die Beteiligung an einer Firma zum besseren Schutz von Medienrechten ist eine stringente Fortschreibung unserer Strategie. Wir möchten weite Teile der medialen Wertschöpfungskette rund um den Profifußball abdecken und daraus auch Dienstleistungen für andere Sportligen entwickeln“, sagt DFL-Geschäftsführer Christian Seifert: „Der Schutz vor illegaler Verbreitung wertvoller Inhalte ist mitentscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg einer Sportorganisation und ihrer Medienpartner. Deshalb besitzt ryghts enormes Zukunftspotenzial.“

Verfolgung von Piraterie-Verstößen erstmals in einer Hand

„Für uns ist ryghts in zweierlei Hinsicht die logische Erweiterung von Athletia – zum einen passt das neue Produkt perfekt in unser Portfolio aus individuellen Dienstleistungen auf Basis von eigener Technologie, zum anderen freuen wir uns, die langjährige Zusammenarbeit mit der DFL auf ein neues Level zu heben und dieses für die Industrie essenzielle Thema nun gemeinsam zu entwickeln“, sagt Athletia-Geschäftsführer Lukas Klumpe.

Ab sofort wird ryghts die gesamte internationale Piraterie-Überwachung rund um die Ausstrahlung von Bundesliga-Begegnungen durchführen. Damit wird die DFL erstmals die Verfolgung von Piraterie-Verstößen in den Bereichen Social Media, Web und IPTV in eine Hand geben. Im Rahmen der Kooperation profitiert ryghts auch von immateriellen Assets wie dem gemeinsamen Marktauftritt mit der DFL, dem auf dem Fachgebiet vorhandenen Know-how der DFL-Gruppe und der entsprechenden Zusammenarbeit bei Innovationen im Bereich „Anti-Piracy“.

„Investments in LegalTech-Firmen sind ein globales Zukunftsthema. Wir sehen dieses Potenzial auch im Sport: Durch die Digitalisierung ergeben sich nicht nur völlig neue Optionen für Sportübertragungen, sondern auch für illegale Geschäftsmodelle. Diese zu überwachen und Sportrechtehaltern – auch im Internet – die Kontrolle über ihre Wertschöpfung zu geben, ist das Ziel von ryghts. In diesem Umfeld blicken wir positiv auf die Nachfrage nach unserem Produkt und glauben an ein internationales Wachstum“, sagt Britta Sölter, Geschäftsführerin Athletia und ryghts mit Fokus auf Internationalisierung.

Partnerschaften mit Start-ups und mittelständischen Unternehmen

Das Joint Venture ist die zweite Beteiligung im Rahmen des im vergangenen Oktober gestarteten Programms „DFL for Equity“. Dessen Grundidee ist es, Partnerschaften mit Start-ups und mittelständischen Unternehmen einzugehen. Die DFL erwirbt Beteiligungen an diesen Unternehmen, indem sie materielle und immaterielle Werte einbringt, die zum wirtschaftlichen Erfolg dieser Firmen beitragen.

Erster Partner ist seit Oktober 2018 das israelische Start-up Track160, das ein auf Künstlicher Intelligenz und Deep Learning basierendes System zur 3D-Erfassung von Spielerbewegungen sowie des Spielballs entwickelt. Das System von Track160 ist in zukunftsträchtigen Bereichen wie Spielanalyse, Coaching, Sportmedizin, Medienangeboten und Gaming anwendbar.

Seit 2006 arbeitet die DFL daran, die mediale Wertschöpfungskette des deutschen Profifußballs umfassend selbst zu bedienen – von der Produktion des Basissignals und der Erstellung von passgenauem Content für Medienpartner über die Erfassung und Aufbereitung von Spieldaten bis zur Vermarktung der Ausstrahlungsrechte. Damit hat die DFL ein Alleinstellungsmerkmal im Weltfußball.