Auftakt des Forschungsprojekts zum Gesundheitsstatus ehemaliger Fußballprofis

Spielszene
Foto: Lukas Schulze / Getty Images.

30.03.2021 – In den NAKO Studienzentren sind kürzlich die Untersuchungen ehemaliger Fußballprofis im Rahmen des von der DFL Deutsche Fußball Liga, dem Deutschen Fußball-Bund (DFB), der gesetzlichen Unfallversicherung VBG und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsprojekts gestartet. Dabei wird der Gesundheitszustand von ehemaligen Fußballprofis im Alter zwischen 40 und 69 Jahren mit dem umfangreichen NAKO Untersuchungsprogramm gemessen.

Mit der Erhebung der Daten ist der NAKO e.V. beauftragt, der Träger der bislang größten bevölkerungsbasierten Studie in Deutschland: der NAKO Gesundheitsstudie mit mehr als 200.000 erfassten Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Ziel ist es, die Entstehung von Krankheiten besser zu verstehen, um Prävention, Früherkennung und Behandlung in Deutschland zu verbessern. Das NAKO Untersuchungsprogramm beinhaltet eine Vielzahl von medizinischen Untersuchungen und Tests, unter anderem Untersuchungen des Herz-Kreislauf-Systems, des Stoffwechsels und anderer Organsysteme einschließlich des Bewegungsapparats. In der umfangreichen mehrstündigen Untersuchung werden unter anderem ein Ultraschall des Herzens sowie kognitive und emotionale Funktionen erhoben. Durch das Schnittbildverfahren der Magnetresonanztomographie erfolgt zudem eine Darstellung des knöchernen Skeletts und der inneren Organe. Zahlreiche potenzielle Risiko- und Protektivfaktoren im Lebensstil und der Umwelt werden im medizinischen Interview erfragt.

Wir streben an, 500 ehemalige Profis zu rekrutieren, von denen wir den allgemeinen Gesundheitsstatus nach der Karriere ermitteln wollen.

Prof. Dr. med. Tim Meyer, Universität des Saarlandes

„Das COVID-19-Virus hat den Start um ein Jahr verzögert“, sagt Prof. Dr. Klaus Berger von der Universität Münster, der zusammen mit Prof. Dr. med. Tim Meyer (Universität des Saarlandes, Saarbrücken) das Projekt wissenschaftlich leitet: „Als Folge der landesweiten und regionalen Kontaktbeschränkungen und Pandemiemaßnahmen mussten viele wissenschaftliche Projekte, die nicht unmittelbar der Corona-Forschung dienen, verschoben werden. Wir freuen uns deshalb, dass jetzt unsere ‚Fußball-Studie‘ mit dem geltenden strengen NAKO Hygienekonzept anläuft.“

Seitdem die Untersuchungen wieder stattfinden können, werden die Spielerinnen und Spieler sukzessiv eingeladen. „Wir streben an, 500 ehemalige Profis zu rekrutieren, von denen wir den allgemeinen Gesundheitsstatus nach der Karriere als Profifußballerin oder Profifußballer ermitteln wollen“, erklärt Prof. Meyer: „Durch die Nutzung der optimalen NAKO Infrastruktur, den dort garantierten hohen Standardisierungsgrad und die bereits erfolgte umfangreiche Untersuchung von Kontrollpersonen bietet dieses Setting für unsere Studie optimale Rahmenbedingungen.“