AG Fankulturen im Austausch über die Lage des Fußballs in Zeiten der Corona-Pandemie

07.04.2020 – Die AG Fankulturen kam am 1. April zu ihrer 15. Sitzung erstmals im Rahmen einer Videokonferenz zusammen. In dem knapp vierstündigen virtuellen Austausch standen insbesondere die Auswirkungen der aktuellen Situation der Corona-Pandemie auf den Fußball und damit zusammenhängende fankulturelle Aspekte im Mittelpunkt.

Auf Empfehlung aller Mitglieder der AG Fankulturen soll in Kürze eine Ad-hoc-Arbeitsgruppe eingerichtet werden. Sie verfolgt das Ziel, einen noch besseren Informationsaustausch in kurzfristigen Abständen zu gewährleisten. Zugleich sollen die Expertise, Einschätzungen und Positionen von Vertreterinnen und Vertretern der Fanorganisationen sowie von Delegierten der Fanbeauftragten und Fanprojekte in die aktuellen Prozesse zu einer möglichen Wiederaufnahme des Spielbetriebs der Lizenzligen einfließen. Ebenso ist eine anlassbezogene Einbindung von Kolleginnen und Kollegen der Fachabteilungen der Verbände sowie der Führungsebene der DFL Deutsche Fußball Liga und des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in die Ad Hoc-Arbeitsgruppe geplant.

Manuel Hartmann, Abteilungsleiter Spielbetrieb beim DFB, erläuterte zu Beginn des Austauschs der AG Fankulturen die aktuelle Situation in den Spielklassen des DFB und ging detailliert auf die Auswirkungen auf den derzeit ruhenden Spielbetrieb ein (weitere Informationen auf dfb.de). Er betonte angesichts der vielfältigen außergewöhnlichen Herausforderungen, vor denen Verbände wie Vereine derzeit stehen, Pläne zur Erarbeitung von möglichst flexiblen Lösungen in allen Bereichen. Er verwies ebenso auf die einheitliche Haltung von DFB und DFL, dass der professionelle Fußball keine Sonderlösung beansprucht. Alle Überlegungen zu einer möglichen Wiederaufnahme des Spielbetriebs basieren auf der Grundlage, dass selbstverständlich alle gesundheitlichen und politischen Vorgaben und Verfügungen anerkannt, akzeptiert und eingehalten werden.

Fans sind ein bedeutender Teil des Fußballs, so der Konsens der Mitglieder in der AG Fankulturen. Diese erkannten gleichzeitig an, dass bei einer möglichen Fortführung des Spielbetriebs entsprechende behördliche Vorgaben selbstverständlich zu berücksichtigen wären und die Begegnungen gegebenenfalls ohne Zuschauerinnen und Zuschauer in den Stadien stattfinden müssten. Neben der engeren Einbindung von Fanperspektiven über den seit 2015 bestehenden strukturellen Dialog mit den Verbänden im Rahmen der AG Fankulturen hinaus empfehlen die Mitglieder der AG Fankulturen allen Clubs dringend, nach Möglichkeiten zur Beteiligung ihrer aktiven Fans und Mitglieder vor Ort über die Ansprechpartner*innen der Fanbetreuung zu suchen.

Auch die in der Sondersitzung der AG aufgeworfenen fanpolitischen Themen standen auf der Agenda dieser Sitzung. Die Zeit bis zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs soll intensiv genutzt werden, um das Verhältnis zwischen Fans, Verbänden und Vereinen zu verbessern.

Mitglieder der AG Fankulturen sind die Bundessprecher der Fanbeauftragten, die Bundesbehindertenfanarbeitsgemeinschaft (BBAG), Unsere Kurve e.V., der Fan Club Nationalmannschaft, die Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG), F_in Netzwerk Frauen im Fußball, die Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS) und Queer Football Fans (QFF).

Hintergründe zur AG Fankulturen finden Sie hier.