Stadionscreen in Leipzig zeigt das Logo der Initiative "Nie Wieder - Erinnerungstag im deutschen Fußball"
Foto: DFL/Getty Images/Boris Streubel

Jedes Jahr rund um den 27. Januar, dem Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, gedenkt der deutsche Fußball der Opfer des Nationalsozialismus. Die DFL sowie die Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga beteiligen sich im Zusammenspiel mit der Initiative „!Nie Wieder“ und dem World Jewish Congress mit vielfältigen Aktivitäten an den Spieltagen rund um den 27. Januar am „Erinnerungstag im deutschen Fußball“.

!Nie Wieder – Ursprung der Initiative

Der Ursprung des Erinnerungstags geht auf den 27. Januar 2004 zurück, als Besuchende des Gottesdienstes in der Evangelischen Versöhnungskirche auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Dachau einen Brief an die DFL und den Deutschen Fußball-Bund (DFB) unterzeichneten. Darin wurde den beiden Organisationen vorgeschlagen, gemeinsam mit den Ideengebenden einen „Erinnerungstag im deutschen Fußball“ ins Leben zu rufen, erstmals am Spieltag um den 27. Januar 2005, 60 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz.

Das Netzwerk „!Nie Wieder“ besteht heute aus einer Vielzahl an Einzelpersonen, Fangruppen und Fanprojekten, Vereinen, Verbänden und Institutionen insbesondere aus dem Fußball, die sich für eine aktive Gedenkkultur und den Einsatz gegen Antisemitismus engagieren. Der Name des Netzwerks bezieht sich dabei auf die Botschaft der Überlebenden der ehemaligen Konzentrationslager: „Nie wieder!“. Diese Botschaft möchte der deutsche Fußball und seine Fanszenen weitertragen.

Engagement des deutschen Profifußballs

Seit langem stellen sich Proficlubs in Deutschland auch mit Unterstützung der DFL ihrer Vergangenheit und der des deutschen Fußballs, erforschen diese und beleuchten dabei auch unrühmliche Kapitel ihrer Historie – weit über den Erinnerungstag hinaus. Denn so wie nahezu alle Teile der Gesellschaft hat sich auch der Fußball nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 der neuen Staatsführung und ihrer Ideologie unterworfen. Die Erinnerungsarbeit unterstützt die DFL in zahlreichen Clubs unter anderem über den Pool zur Förderung innovativer Fan- und Fußballkultur (PFiFF). Zusätzlich zu ihren eigenen Initiativen sind viele Clubs und deren Anhängerschaft an Projekten zur Erinnerungskultur beteiligt.

Zum Erinnerungstag werden jedes Jahr vielfältige Aktionen durchgeführt, darunter Stadiondurchsagen, Choreografien und digitale Aktivierungen. Inspiriert wird die Arbeit des Profifußballs auch durch die #WeRemember-Kampagne des World Jewish Congress. Die DFL unterstützt die Initiative !Nie Wieder im Rahmen der Kommunikation mit den Clubs, stellt verschiedene Materialien zur Verfügung und bietet den Clubs Unterstützung bei der Umsetzung von Aktivitäten.

„Die DFL ist sich der hohen sozialen und gesellschaftspolitischen Bedeutung des Fußballs bewusst“, sagt DFL-Geschäftsführer Steffen Merkel. „Wie in der DFL-Satzung festgehalten, treten wir gemeinsam mit unseren 36 Clubs für Werte wie Respekt, Toleranz, Solidarität, Fairplay und Völkerverständigung ein und wenden uns gegen jede Form der Diskriminierung. Der Erinnerungstag im deutschen Fußball ist inzwischen in diesem Sinne ein fester Bestandteil unseres Spielkalenders und setzt jedes Jahr ein klares, starkes Zeichen.“