Video-Assistent: DFL und DFB beenden Phase der Pre-Live-Tests

Für die Pre-Live-Tests wurden – hier am Kölner Stadion – eigens Spiele organisiert und für die Video-Assistenten in der Regel von sechs Kameras aufgenommen.

05.05.2017 – Eine weitere Etappe auf dem Weg zur Einführung des Video-Assistenten bei allen Bundesliga-Spielen zur kommenden Saison 2017/18 ist absolviert. Am heutigen Montag beendeten DFL und DFB erfolgreich die letzten Pre-Live-Tests. Bei den eigens organisierten Testspielen haben die deutschen Schiedsrichter den Video-Assistenten unter simulierten Wettkampfbedingungen genutzt. Die Testläufe, die vom für das weltweite Regelwerk zuständigen International Football Association Board (IFAB) vorgegeben werden, fanden seit Jahresbeginn zum dritten Mal in Deutschland statt.

Bereits im Februar und März hatten DFL und DFB die sogenannten Pre-Live-Tests als weitergehende Schulungsmaßnahme organisiert. Der jeweilige Schiedsrichter stand während der Partie – anders als bei den seit Saisonbeginn stattfindenden Offline-Tests – in Funkkontakt mit einem Video-Assistenten im Replay-Center in Köln. Im dortigen Studio konnte der Video-Assistent bei strittigen Spielszenen sämtliche Kamerabilder nutzen und gegebenenfalls eine Empfehlung für den Schiedsrichter aussprechen. Die beteiligten Teams – zumeist Nachwuchs-Mannschaften – waren während der Testspiele aufgefordert, solche strittigen Situationen in spielentscheidenden Momenten bewusst zu erzwingen. Spielorte waren Nebenplätze am RheinEnergieSTADION in Köln und an der BayArena in Leverkusen.

Alle 23 aktuellen Bundesliga-Schiedsrichter absolvierten die Pre-Live-Tests und arbeiteten auch als Video-Assistent. „Die Pre-Live-Tests haben uns wieder ein gutes Stück vorangebracht in Richtung der Umsetzung in der nächsten Saison bei allen Bundesliga-Spielen“, sagt der frühere FIFA-Referee Hellmut Krug, nun Schiedsrichter-Manager der DFL und Projektleiter Video-Assistent. „Es war sehr wichtig, dass das Zusammenspiel zwischen Schiedsrichter und Video-Assistent erstmals mit Funkverbindung geübt werden konnte, was für die Beteiligten und für das gesamte Projekt weitere wertvolle Erfahrungen gebracht hat.“ DFL und DFB treiben das Großprojekt gemeinsam voran. Mittels des Video-Assistenten soll die Zahl der offensichtlichen Fehlentscheidungen bei Torerzielung, Strafstoß, Platzverweis und Spielerverwechslung deutlich reduziert und somit für mehr Gerechtigkeit gesorgt werden.