Gemeinsam die „Digitalen Welten” meistern

30.03.2019 – Die Anfänge liegen lange zurück: Mitte der Neunzigerjahre gründete Bayer 04 Leverkusen seinen Löwenclub – den ersten Kids-Club überhaupt im deutschen Fußball. Zu Beginn dieses Jahrtausends folgten der 1. FC Köln, Hertha BSC und der Hamburger SV mit ihren Kids-Clubs, die sich speziell an die jüngsten Fans ihrer Clubs richten. Mittlerweile sind rund 165.000 Kinder in den 18 Kids-Clubs der Bundesliga und den 16 Kids-Clubs der 2. Bundesliga organisiert. Ein Schlüssel für den flächendeckenden Erfolg ist die vorbildliche Netzwerkarbeit, die es ermöglicht, dass jeder Club von der Expertise der anderen profitieren kann. Ein Fixpunkt der Kids-Clubs-Arbeit ist die jährlich von der DFL Deutsche Fußball Liga durchgeführte Vollversammlung, die in diesem Jahr im März in Bochum stattfand.

Im Vonovia Ruhrstadion waren alle Bundesliga-Clubs sowie 14 Teams der 2. Bundesliga und zudem vier Clubs der 3. Liga vertreten. Schwerpunkt der Veranstaltung mit über 60 Beteiligten war das Thema „Digitale Welten“, das die Kids-Clubs für die Saison 2019/20 als Jahresthema ausgewählt haben. Angesichts der Tatsache, dass Kinder sich zunehmend und immer früher mit digitalen Medien beschäftigen, sehen die Kids-Clubs es als ihre Aufgabe, mit diesen Tendenzen verantwortungsvoll umzugehen – damit das Digitale nicht das Soziale verdrängt.

In der Spielzeit 2013/14 gab es erstmalig ein gemeinsames Jahresthema aller Kids-Clubs. Aktionen und Veranstaltungen mit dem Schwerpunkt „Lesen“ bildeten während der gesamten Spielzeit den roten Faden. In den vergangenen Jahren standen darüber hinaus die Themen „Bewegung“, „Prävention“, „Inklusion“, „Umwelt“ und aktuell „Gesundheit und Ernährung“ im Mittelpunkt der Kids-Club-Arbeit. In der kommenden Saison soll den Kindern und Jugendlichen ein verantwortungsbewusster Umgang mit Social Media, Computerspielen und Smartphones vermittelt werden. Auf der Vollversammlung legte Prof. Dr. Gerald Lembke von der Universität Mannheim mit seinem Vortrag „Im digitalen Hamsterrad – Wege eines verantwortungsvollen Umgangs mit Digitalen Medien“ die Grundlage für die weiteren Themen der beiden Tage.

Neben Lembke gaben zudem noch Experten aus den Bereichen Social Media und eSport vor Ort wichtige Impulse. In Workshops wurden die einzelnen Themen vertieft und Konzepte entworfen, wie das Jahresthema zielgruppengerecht umgesetzt werden kann. Zudem berichteten vier Projektgruppen, in denen die Clubs unabhängig von der Vollversammlung zusammenarbeiten, über ihre Fortschritte: Die Gruppe „Großveranstaltungen“ beschäftigt sich beispielsweise mit einem gemeinsamen Sommercamp, in dem in Zukunft wieder jährlich Kinder aus allen Kids-Clubs gemeinsame Tage verbringen und so früh lernen sollen, Vorurteile gegenüber Fans anderer Mannschaften abzubauen. Ein weiteres Team arbeitet unter dem Stichwort „Leitfaden“ an einem Verhaltenskodex für Kids-Clubs-Mitarbeiter und verfeinert so die bereits an vielen Standorten bestehenden Inhalte und Leitlinien für die alltägliche Arbeit.