Trauer um „Dixie“ Dörner: Legende des DDR-Fußballs im Alter von 70 Jahren gestorben

Schwarz-Weiß-Foto von Hans-Jürgen „Dixie“ Dörner
Foto: IMAGO/Stefan Kuttner

19.01.2022 – Nach dem Mauerfall war er der erste Trainer aus der früheren DDR in der Bundesliga. Nach seinem Engagement im Nachwuchsbereich des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) betreute Hans-Jürgen „Dixie“ Dörner ab 1996 die Profis des SV Werder Bremen. In seiner aktiven Laufbahn wurde der gebürtige Görlitzer „Beckenbauer des Ostens“ genannt. Denn nach seinen Anfängen in der Offensive bekleidete er ähnlich elegant und erfolgreich wie sein Pendant im Westen die Position als Libero der SG Dynamo Dresden, für die Hans-Jürgen Dörner von 1969 bis 1986 spielte. Fünf Meisterschaften gelangen in dieser Zeit in der DDR-Oberliga, in der er in 392 Begegnungen (65 Tore) mitwirkte, zudem vier Pokalsiege. 1976/77, 1983/84 und 1984/85 wurde „Dixie“ Dörner zum „Fußballer des Jahres“ der DDR gewählt.

Die Weltmeisterschaft 1974 mit dem legendären 1:0-Sieg der DDR-Auswahl gegen die Bundesrepublik Deutschland in Hamburg verpasste Hans-Jürgen Dörner zwar krankheitsbedingt. Doch zwei Jahre später war er mit von der Partie, als mit dem Gewinn der Goldmedaille beim olympischen Fußballturnier in Montreal durch einen 3:1-Erfolg im Finale gegen Polen der größte Erfolg für den DDR-Fußball verbucht werden konnte. Insgesamt lief „Dixie“ Dörner 100 Mal für die DDR-Auswahl auf (neun Tore).

Für die SG Dynamo Dresden absolvierte er wettbewerbsübergreifend 558 Spiele und erzielte dabei 101 Treffer. Dem Verein blieb der Rekord- und Ehrenspielführer stets eng verbunden, gehörte seit 2013 dem Aufsichtsrat des Clubs der 2. Bundesliga an. 2019 war er in die „Hall of Fame“ des Deutschen Fußballmuseums in Dortmund aufgenommen worden. Kurz vor Vollendung seines 71. Lebensjahrs am kommenden Dienstag (25. Januar) verstarb Hans-Jürgen Dörner in der Nacht zum heutigen Mittwoch nach langer und schwerer Krankheit.