„Kompetenzgremium mit Beratungsfunktion“

08.06.2018 – In einem weiteren Gespräch haben hochrangige Verantwortliche der DFL Deutsche Fußball Liga und des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am gestrigen Donnerstag ihren regelmäßigen Austausch mit der AG „Fankulturen“ fortgesetzt und dabei deren Stellenwert betont. DFL-Geschäftsführer Christian Seifert bezeichnete den mit Fanvertreterinnen und -vertretern, Fanbeauftragten von Clubs und Fanprojekten besetzten Kreis als „Kompetenzgremium mit Beratungsfunktion“. DFB-Generalsekretär Dr. Friedrich Curtius hob bei der rund dreistündigen Diskussion in Frankfurt am Main ebenfalls die Beteiligung der AG „Fankulturen“ daran hervor, „dass auch durch deren Tätigkeit und Überzeugungsarbeit in jüngerer Vergangenheit verschiedene Maßnahmen für den Fanbereich erfolgreich auf den Weg gebracht und umgesetzt wurden“.

Zu diesen Weiterentwicklungen zählt die Freigabe von Fan-Utensilien. Die dazu laufende bundesweite Pilotphase mit mehr als 500 Fußballspielen bis Ende 2018 wird von der AG „Fankulturen“ unterstützt und begleitet. Von deren Seite hatte es Ende 2017 den Vorschlag gegeben, die bisherigen Empfehlungen für Fan-Utensilien in den Stadien in Richtlinien umzuwandeln. Diesem Vorschlag hatte das DFB-Präsidium am 9. März dieses Jahres zugestimmt.

Ebenfalls ausdrücklich begrüßt von DFL- und DFB-Seite wird eine weitere Initiative von Mitgliedern der AG „Fankulturen“. Durch Umfragen an den Standorten soll eine Faktenbasis zum Thema „sexualisierte Gewalt“ im Umfeld von Fußballspielen geschaffen werden, etwa bei Vorkommnissen auf Reisewegen. Zielsetzung ist auf deren Grundlage die Erarbeitung von jeweiligen Handlungskonzepten.

DFL-Geschäftsführer Christian Seifert und DFB-Generalsekretär Dr. Friedrich Curtius im Gespräch mit den Mitgliedern der AG „Fankulturen“.

Im Rahmen des zweitägigen, turnusmäßigen Zusammentreffens der AG „Fankulturen“ berichtete Dr. Rainer Koch, 1. DFB-Vizepräsident Amateure, Recht und Satzungsfragen, zusammen mit DFB-Justiziar Dr. Bastian Haslinger unter anderem über Reformen der Sportgerichtsbarkeit. „Es war ein sehr konstruktiver Austausch, der sicherlich zu einer weiteren Steigerung des beidseitigen Verständnisses geführt hat“, sagte Dr. Koch.

Weitere Schwerpunkte beim Austausch mit Christian Seifert und Dr. Friedrich Curtius waren die Themen 50+1-Regel, Video-Assistent und Montagsspiele, vor allem deren Einführung in der 3. Liga, die von den AG-Mitgliedern kritisch gesehen wird. Beim Thema Video-Assistent erwarten die Fanvertreter für die kommende Saison eine sehr klare Vorgehensweise und Transparenz auch für die Zuschauer in den Stadien – was damit übereinstimmend die gemeinsame Zielsetzung von DFL und DFB bei dem Gemeinschaftsprojekt ist, wenn der Video-Assistent nach der nun abgeschlossenen Testphase ab der Spielzeit 2018/19 in der Bundesliga offiziell im Einsatz sein wird.

Den Austausch zwischen DFB, DFL und AG „Fankulturen“ gibt es auf dieser Spitzenebene schon seit 2016. Vertreten sind in der AG „Fankulturen“ neben DFL und DFB die Bundessprecher der Fanbeauftragten, die Bundesbehindertenfanarbeitsgemeinschaft (BBAG), die Interessengemeinschaft Unsere Kurve, der Fan Club Nationalmannschaft, die Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG), F_in Netzwerk Frauen im Fußball, die Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS) und Queer Football Fans (QFF). Wie die AG „Stadion“ ist die AG „Fankulturen“ beratend der Kommission Prävention & Sicherheit & Fußballkulturen des DFB zugeordnet.